Hygienemanagement im Melkbereich
Die Sicherung der Qualität der Rohmilch erfolgt in der Bundesrepublik im Rahmen der EU-einheitlichen Milchgütekontrolle. Neben seiner Bedeutung als Parameter für die Bezahlung ist der Zellgehalt der Herdensammelmilch auch ein Monitor der Eutergesundheit. Eutergesundheit ist nur bei strikter Einhaltung der bekannten Hygiene- und Melkmaßnahmen sowie einer Infektionsprophylaxe zu erhalten. In etwa 5.000 Milcherzeugerbeständen in Bayern, welche den Eutergesundheits- dienst zumeist aufgrund von Eutergesundheitsproblemen angefordert hatten, wurde im Jahr 1998 eine Erhebung durchgeführt, in welcher neben anderen Kriterien u.a. die Haltungssysteme, die Herdengröße, die Art des Vormelkens, die Zitzenreinigung, das Zitzentauchen, der Zitzengummiwechsel und ein mit einer Erhöhung des Zellgehaltes der Herdensammelmilch verbundener Milchgeldabzug analysiert wurden. In Anbindestellen ließen sich mehr Betriebe mit Milchgeldabzügen ermitteln, in kleineren Herden fand sich eine deutliche Häufung der Abzüge. Ein Unterlassen der weltweit empfohlenen Maßnahmen, wie nicht korrektes Vormelken, eine unhygienische Zitzenreinigung oder ein Unterlassen des Dippens hatte häufiger Abzüge zur Folge. Ein verspäteter Zitzengummiwechsel nach mehr als 6 Monaten zeigte die gleiche Tendenz. Hygiene und Prophylaxe im Melkmanagement sind wesentliche Bestandteile zur Stabilisierung der Herdengesundheit und tragen erheblich zur Ertragssicherung der Milchviehhaltung bei.
K. Fehlings u. J. Deneke, Referate AfT-Symposium Grub