Mutterkühe: fest und hochangesetzte Euter für gesunde Kälber
(aid) – Die Wirtschaftlichkeit der Mutterkuhhaltung wird durch die Absatzgewichte der Kälber bestimmt. Um nach 9 bis 10 Monaten Saugezeit 300 bis 350 Kilogramm schwere Absetzer zu erhalten, müssen die Mutterkühe 3000 bis 3500 Kilogramm Milch aus dem Grundfutter produzieren. Diese Milchleistung sollten Mutterkühe erbringen können. Daneben hat aber auch die Euterform einen großen Einfluss auf die Gesundheit der Kälber. Wie die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft berichtete, finden Kälber schneller das Euter, wenn dieses klein, fest und hochangesetzt ist, kurze Zitzen erlauben die schnellstmögliche Aufnahme des Kolostrums. Tiefhängende Euter dagegen verschmutzen leichter, Kälber vermeiden häufig, an verschmutzten Zitzen zu saugen, was dann wiederum die Eutergesundheit beeinträchtigen kann. Außerdem bedeuten verschmutzte Euter Infektionsquellen für Mutter und Saugkalb. Kreuzungskühe der F1-Generation (Fleischrasse x Milchrasse, Zweinutzungsrassen oder Mutterkühe aus Milchvieh- populationen neigen – insbesondere ab der zweiten oder dritten Laktation – zu tiefer hängendem Euter. Beobachtungen ergaben, dass mit abnehmendem Euter-Boden-Abstand von über 50 cm bis weniger als 30 cm die Erkrankungen der Kälber von 7 auf 16 Prozent anstiegen.
Dr. Sigrid Baars, aid, Nr. 42/00 vom 19.10.2000