Intelligentes Lachsfarming
(BfT) In Europa hat sich die Lachshaltung in den letzten Jahren erheblich verbessert. Dies bestätigten kürzlich sowohl das Staatliche Veterinär-Untersuchungsamt für Fische in Cuxhaven als auch die Berliner Stiftung Warentest.
Der geringe Fettgehalt und das feste Fleisch bei gutem Zuchtlachs ließen Schlüsse auf eine artgerechte Haltung zu. Auch die Statistik belegt diese erfreuliche Entwicklung. Setzte Norwegen, Lachsexporteur Nummer eins, 1987 noch 50.000 Kilo Antibiotika in den Fischgehegen ein, waren es 1998 bei sechsfacher Produktion nur noch ganze 700 Kilo.
Geringere Besatzdichten, High-Tech-Produktion und ein gut entwickeltes Farm-Management erlauben es heute, den Einsatz von Antibiotika auf das absolut notwendige Maß zu reduzieren. Neuartige Impfungen beugen den wichtigsten Krankheiten vor. Gegen die Lachslaus hilft das rotative Brachlegen der Gehege, was dazu führt, dass die Parasiten nach nur wenigen Wochen zugrunde gehen – der Einsatz von Pestiziden konnte dadurch um 66 Prozent gesenkt werden. Computermodelle simulieren vor jeder Gehegezulassung die ökologische Verträglichkeit und berechnen optimale Futtermengen.
Die aufwendigen Methoden lohnen sich, denn die Lachszucht hat sich zu einem wichtigen und lukrativen Wirtschaftszweig entwickelt. Weltweit werden jährlich 1,1 Mio t produziert.
Bft Special Nr. 21 Oktober 2000