BSE/vCJD: Schweizer Bundesamt für Gesundheit überprüft Maßnahmen
(aho) Die seit 1990 in der Schweiz getroffenen Maßnahmen zur Vorbeugung der Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) wurden erneut gründlich überprüft. Die Behörden verfolgen die Entwicklung der Krankheit und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse weiterhin mit großer Aufmerksamkeit, um die Maßnahmen wenn nötig anzupassen. Zu diesem Schluß kam am Dienstag eine Expertenrunde, die sich auf Einladung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) in Bern zusammenfand. Die Gruppe setzte sich zusammen aus Experten vom Nationalen Zentrum für Prionenerkrankungen, des Blutspendedienstes des Roten Kreuzes, der Interkantonalen Kontrollstelle für Heilmittel (IKS), des Bundesamtes für Landwirtschaft, des Bundesamtes für Veterinärwesen und des BAG.
Von der vCJD nimmt man an, dass sie durch den Konsum von Prionen- infizierten Organen/Geweben (u.a. Hirn, Rückenmark) von Rindern übertragen wird, die von der spongiformen bovinen Enzephalopathie (BSE) befallen sind. vCJD ist zum ersten Mal in Großbritannien 1996 beobachtet worden. Dort hat sie bis heute 84 Opfer(1) verursacht. Zwei Personen sind in Frankreich an vCJD gestorben und eine Person in Irland, während in der Schweiz bisher noch kein Fall beobachtet worden ist.
Aufgrund von neuen wissenschaftlichen Publikationen haben die mögliche Verbindung von BSE mit vCJD sowie die Ansteckungspotentiale diese beiden Enzephalopathien an Aktualität gewonnen. Obwohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse keinen lückenlosen Beweis liefern, nimmt man doch an, dass die vCJD durch Übertragung von BSE auf den Menschen zustandekommt. Die wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet gehen weiter, ebenso die Beratungen über mögliche Anpassungen der vorbeugenden Maßnahmen an neue Erkenntnisse und was die Anstrengungen um internationale Harmonisierung der Maßnahmen anbetrifft.
(1) bis 28. September 2000 (inklusive der 11 Fälle, deren Verdachtsdiagnose noch nicht bestätigt ist.