Infektionsmedizinische Herausforderungen
Der anhaltende Strukturwandel in der Landwirtschaft, der mit einer starken Konzentration in wenigen Regionen verbunden ist, beinhaltet ein hohes Risiko hinsichtlich der Verbreitung von Infektionskrankheiten. Die wichtigsten infektionsmedizinischen Herausforderungen für die heimische Rinderproduktion bestehen einerseits in der Bedrohung durch die Einschleppung exotischer Seuchen, insbesondere der Maul- und Klauenseuche (MKS), und andererseits in der Kontrolle endemischer und verlustreicher Infektionen wie zum Beispiel der Infektion mit dem Bovinen Herpesvirus-Typ1 (BHV1) und dem Virus der bovinen Virusdiarrhoe (BVD).
Die Gefahr einer möglichen Einschleppung der MKS wächst mit zunehmendem Reiseverkehr und mit dem intensiven internationalen Handel. Es müssen auf den verschiedenen Ebenen bis hin zum hygienisch geführten Rinderbestand alle Maßnahmen ergriffen werden, um ein Einschlepprisiko zu minimieren bzw. einen Primärausbruch wirksam zu bekämpfen.
Sowohl BHV1- als auch BVD-Infektionen verursachen zum Teil erhebliche Verluste in den Rinderbeständen. Dazu kommt, dass der BHV1 (frei) Status für den internationalen, aber auch den nationalen Handel immer wichtiger wird. In beiden Fällen handelt es sich um monokausale Virusinfektionen, deren Kontrolle bzw. Eradikation technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll erscheint.
V. Moennig u. M. Kramer, Referate AfT-Symposium Grub