„Hochhausfarmen“ in den Niederlanden umstritten
(aho) Die Pläne von Jan De Wilt vom National Council for Agricultural Research im Rotterdamer Hafen einen riesigen „Agrarpark“ in Form eines sechsstöckigen Hochhauses zu bauen, sind heftig umstritten. In dem Intensiv-Betrieb sollen Schweine, Hühner, Lachse und landwirtschaftliche Kulturen gehalten und angebaut werden.
De Wilt beteuert, dass die „Stockwerk-Landwirtschaft“ die einzige Lösung ist, um mit dem Raumproblem in den Niederlanden fertig zu werden. Der Agrarpark wird von Landwirten und Tierschützern wie Bird van den Berg vom Tierschutzbund in Den Hague stark kritisiert: „Bauern haben bereits Probleme mit der Tierhygiene und 300.000 Schweine in einem Gebäude zu halten bedeutet ein ungeheures Risiko, dass sich Krankheiten übertragen können.“
Dagegen behauptet De Wilt: „Wenn Menschen in mehrstöckigen Gebäuden leben können, dann können es Schweine auch. Wenn manche sich mit der Idee nicht anfreunden können, so liegt es daran, dass sie eine romantische Sicht von der Landwirtschaft haben. Dies Argument ist aber nicht mehr haltbar.“
Die Niederlande sind der drittgrößte Nahrungsexporteur der Welt und ein Großteil des Landes ist bereits intensiv bewirtschaftet. Daher, so De Wilt, könne der 20 Meter hohe und 25 Hektar umfassende Agrarpark nur eine Verbesserung der Landschaftsqualität bedeuten. Denn es sei weniger Landfläche nötig, die Transportwege seien kürzer und die Haltungszustände besser: Jedes Schwein hätte 1,5 Quadratmeter zur Verfügung und Zugang zu einem Balkon.