BSE: Verbot zur Verfütterung von Tiermehl nicht ausreichend
Frankfurt (ots) – Angesichts der von BSE ausgehenden, nicht eingrenzbaren gesundheitlichen Gefahr für Mensch und Tier und in Würdigung des Sachverhalts, dass nicht gewährleistet scheint, dass das in der Bundesrepublik angewandte Dampfdrucksterilisations- verfahren bei der Gewinnung von Tiermehl mögliche BSE-Erreger tatsächlich vollständig abtötet, begrüßt der Bundesverband Praktischer Tierärzte e.V. das jetzt vorgesehene Verbot der Verfütterung von Tiermehl. Um die gewünschte und notwendige Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, bedarf es nach Auffassung des Verbandes jedoch weiterer haushaltspolitischer, ordnungspolitischer sowie gesetzgeberischer Maßnahmen. Der Bundesverband Praktischer Tierärzte e.V. fordert daher: * ausreichende Mittel zur BSE-Grundlagenforschung und zur Entwicklung von sensitiven und spezifischen In-Vivo-Tests für alle Tierarten zur Verfügung zu stellen * einschlägige EU-Bestimmungen zur Bekämpfung von BSE stringent umzusetzen * eine verschärfte regelmäßige Überwachung der Futtermittelindustrie und des Futtermittelverkehrs durch die zuständigen Behörden * eine gesetzliche Verpflichtung für Futtermittelhersteller zu einer offenen Deklaration der in den Futtermitteln enthaltenen Inhaltsstoffe * einen routinemäßigen BSE-Test aller geschlachteten Rinder in den fleischhygienerechtlichen Vorschriften zu verankern mit Auswertung in unabhängigen und validierten Labors * in einer tierseuchen- oder tierhaltungsrechtlichen Vorschrift die Hinzuziehung eines Tierarztes durch den Landwirt vorzusehen, wenn ein Tier neurologische Symptome wie Wesens- oder Verhaltensänderungen aufweist * Erhaltung und Ausbau der tierärztlichen Schlachttier- und Fleischbeschau.
Ansprechpartner: BPT-Präsidiumsmitglied Dr. Tobias Held T. 01 71 / 9 90 56 77 BPT-Präsident Dr. Karlheinz Simon T. 01 75 / 9 33 80 75