BSE-Kuh in Hörsten: Identität durch DNA-Test abgesichert
(aho) „Durch eine vergleichende Untersuchung der Erbsubstanz ist nunmehr eindeutig abgesichert, dass es sich bei dem BSE-positiven Tier tatsächlich um die Kuh aus dem Rinderbestand in Hörsten (Kreis Rendsburg- Eckernförde) handelt. Jetzt haben wir Gewissheit. Mit diesem Ergebnis sind allen Spekulationen um eine Verwechslung nunmehr Fakten entgegen- gesetzt“, sagte die Ministerin für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus heute (8. Dezember) in Kiel.
Die Untersuchungen, die im Institut für molekularbiologische Diagnostik in Bonn durchgeführt worden sind, beantworten folgende Fragen:
1. Stammen das in Tübingen auf BSE untersuchte Stammhirn und der in der Itzehoer Schlachterei sichergestellte Schlachtkörper tatsächlich von demselben Tier?
2. Ist dieses Tier tatsächlich die Kuh aus dem landwirtschaftlichen Betrieb in Hörsten?
Zur Beantwortung der ersten Frage wurde das DNA-Muster des Stammhirns mit dem des Schlachtkörpers, der in der Schlachterei in Itzehoe (Kreis Steinburg) sichergestellt worden war, verglichen. Das Stammhirn war zuvor in der Bundesanstalt für Viruskrankheiten in Tübingen mit einem positiven BSE-Befund untersucht worden. Die Übereinstimmung der DNA- Muster von Stammhirn und Schlachtkörper beweist, dass es sich um dasselbe Tier handelt.
Um die zweite Frage beantworten zu können, wurden die DNA-Muster der beiden von der BSE-Kuh geborenen Kälber mit dem DNA-Muster der Kuh verglichen. Die Kälber waren nach der BSE-Diagnose der Kuh am 27. beziehungsweise 28. November unter amtlicher Aufsicht getötet worden. Die hohe Übereinstimmung der DNA-Muster zeigt, dass es sich bei der BSE-positiven Kuh tatsächlich um die Mutter dieser beiden Tiere handelt.
Damit ist der eindeutige Beweis geführt, dass es sich bei der BSE- positiven Kuh tatsächlich um das identifizierte Tier im Hörstener Betrieb handelt.
Zwischenzeitlich wurde auch die Überprüfung der sieben Futtermittel- lieferanten, die im Zeitraum von 1995 bis heute den landwirtschaft- lichen Betrieb in Hörsten beliefert hatten, abgeschlossen. Anhand der Unterlagen in den Herstellerbetrieben wurden die im fraglichen Zeitraum für die Mischfutter verwendeten Komponenten ermittelt. Tiermehl, das als Infektionsquelle in Betracht kommt, wurde in keinem Fall verwendet.
Ministerin Franzen: „Wir wissen jetzt definitiv, dass die Kuh in Hörsten mit BSE infiziert war. Über die Ursache ist zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage möglich. Wir werden die Ursachenforschung weiter vorantreiben und dabei keine denkbare Möglichkeit auslassen. Bei der epidemiologischen Aufklärungsarbeit werden wir von der Bundesanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Tübingen intensiv unterstützt. Ich beabsichtige, nach Abschluss aller Untersuchungen ein wissenschaftliches Kolloquium durchzuführen, das sich mit den Ursachen und Konsequenzen dieses BSE-Falles befasst.“