USA: Diskussion um Antibiotika im Futter
(aho) Die Diskussion um den Einsatz von Antibiotika im Futter hat auch die USA erreicht. Forscher der Universität Arkansas verlangen strengere Kontrollen von Antibiotika in der Tierproduktion, da sie beim Menschen durch die Selektion antibiotika-resistenter Keime ein zunehmend größeres Problem darstellen. Die Forderungen wurden in der aktuellen Ausgabe des Boston College Environmental Affairs Law Review veröffentlicht.
In der Tierproduktion der USA gelangen im Gegensatz zu Europa eine Vielzahl von Antibiotika als „Stress-Supressoren“ und als Leistungs- förderer zum Einsatz. Subtherapeutische Antibiotika-Dosen in der Viehhaltung stünden in Verbindung mit mutierten, antibiotika- resistenten Bakterien, die anschießend zum Ausbruch von Infektionen beim Menschen führten, so der Biochemiker Robyn Goforth. „Theoretisch töten Antibiotika genau jene krankheitsverursachenden Bakterien, die anschließend auf Tiere übertragen werden“, erklärte Goforth. Oftmals überlebten allerdings Bakterien durch geringe Mutationen. Diese antibiotika-resistenten Bakterien vermehren sich schnell zu einem Hauptstamm. So könne ein Escherichia Coli Bakterium innerhalb von sieben Stunden mehr als eine Millionen Nachkommen produzieren und somit schnell zu einem Problem bei infizierten Menschen werden.
„Bakterien können Resistenzen auf eine andere Bakterien-Spezies übertragen“, erklärte der Biochemiker. Dies geschehe mit Hilfe von kleinen DNA-Stücken, so genannten Plasmiden. In ihren genetischen Code wird die Resistenz gebettet und auf ein anderes Bakterium übertragen.
Antibiotika sollten in der Landwirtschaft nur dann eingesetzt werden, wenn Medikamenten-Sponsoren in dieser Hinsicht einen überzeugenden Nachweis der Unschädlichkeit für den Menschen erbracht haben, so die Wissenschaftler. Ferner sollten subtherapeutische Antibiotika in der Tierproduktion kurzfristig zum Einsatz kommen und verstärkt Alternativen zum Gebrauch von Antibiotika in der gesunden Viehhaltung und als Leistungsförderer entwickelt werden.