Erster BSE-Suchtest beim Menschen verfügbar
Düsseldorf (ots) – Sowohl die Rinderseuche BSE als auch deren menschliche Variante, die Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJD), werden durch Substanzen ausgelöst, die komplett den gängigen Vorstellungen eines Krankheitserregers widersprechen. Sie sind weder Viren noch Bakterien, Pilze oder Parasiten – ja besitzen nicht einmal eine nachweisbare Erbinformation. Prionen, so heißen die merkwürdigen BSE-Erreger, sind vielmehr harmlose Zellproteine, die allein aufgrund einer veränderten Raumstruktur zu gefährlichen Killern werden.
Die Tatsache, dass Prionen die Liste der bekannten Krankheitserreger um einfache Proteine (ohne genetisches Material) erweitern, hat in der Medizin zu einem Umdenken geführt. Immer mehr Mediziner erkennen, dass neben klassischen Krankheitserregern wie Viren und Bakterien auch einfache Proteine den Körper und vor allem die Psyche krank machen können.
Gestörte Information macht krank Einer der Pioniere auf diesem Gebiet ist Dr. Arnold Hilgers vom MedPlus-Institut in Düsseldorf. Hilgers und sein Team vertreten schon seit Jahren die Ansicht, dass psychische und neurologische Erkrankungen häufig auf einer Störung des normalen Informationsflusses im Organismus, vor allem im Immunsystem beruhen. Der Auslöser für die Informationsstörung kann dabei völlig unterschiedlicher Natur sein: Bekannte Krankheitserreger wie Toxoplasmen, Varizellen, Chlamydien, Herpesviren, das Cytomegalievirus oder das Eppstein-Barr-Virus kommen ebenso in Betracht wie ganz normale Proteine aus der Umwelt oder der täglichen Nahrung und – nicht zu vergessen – die große Zahl noch völlig unbekannter Krankheitserreger.
Die Düsseldorfer Experten können auf Untersuchungen an 12.000 Patienten mit chronischen Erkrankungen verweisen, die fast immer einen gestörten Informationsfluss im Immunsystem belegen. Erst als Folge der gestörten Informationsleitung werden psychische und neurologische Störungen ausgelöst. Prionen wie der BSE-„Erreger“ sind in diesem Sinne für Hilgers nur die Spitze des Eisberges und ein „Informationsstörer“ unter vielen.
Ob ein Patient an einer proteinbedingten Informationsstörung leidet, können die Düsseldorfer Wissenschaftler auf unterschiedliche Weise diagnostizieren. Bekannte Erreger lassen sich meist in Blutproben direkt nachweisen, so dass die Infektion sicher diagnostiziert werden kann. Ein solcher Nachweis ist jedoch nicht möglich, wenn es sich beim krankmachenden Agens um einen noch unbekannten Erreger oder ein Nahrungs- oder Umweltprotein handelt. In solchen Fällen hat sich eine Vermessung des Immunsystems, etwa mit Hilfe einer speziell entwickelten Immunanalyse (SISA) als wertvolles Diagnoseinstrument erwiesen. Ergibt die Untersuchung, dass das Immunsystem des Patienten chronisch aktiviert ist, können die Düsseldorfer Experten auf einen gestörten Informationsfluss schließen. Fast immer gelingt es den Wissenschaftlern auch, die krankheitsauslösende Substanz dingfest zu machen und eine auf den Patienten zugeschnittene Behandlung einzuleiten.
Ab sofort verfügbar: BSE-Suchtest für den Menschen Ab sofort bietet MedPlus auch eine spezielle Labordiagnostik für Patienten an, bei denen Verdacht auf Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJD) bzw. Verdacht auf eine BSE-Infektion durch infiziertes Rindfleisch besteht. Bei dem Untersuchungsverfahren wird dem Patienten Nervenflüssigkeit (Liquor) entnommen und auf ihren Gehalt an dem sogenannten 14-3-3-gamma-Protein überprüft. Dieses Protein liegt bei Prioninfektionen in erhöhter Konzentration vor und kann somit als Marker für derartige neurologische Erkrankungen dienen. Verläuft der Test negativ, können Prionerkrankungen zum Zeitpunkt der Untersuchung weitgehend ausgeschlossen werden. Liegen im Liquor dagegen erhöhte Konzentrationen an dem Protein 14-3-3-gamma vor, erhärtet sich der Verdacht, dass der Patient an einer Prionerkrankung wie CJD oder BSE leidet.
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