Unglaublich: Immer noch Tiermehl im Futter
(aho) Nachdem am 02.12.2000 das Verfütterungsverbot für Tiermehl in Kraft getreten ist, wurden in Sachsen – Anhalt 566 Futter Stichproben entnommen (Stichtag 13.12.). Es wurden 16 Futtermittelhersteller, 16 Händler und 175 Tierhalter kontrolliert. In 88 Proben wurden Tiermehlbestandteile gefunden. Diese Ergebnisse stellte der Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt, Konrad Keller, heute im Landtag vor.
Minister Keller: „Die Ergebnisse sind mir völlig unverständlich. Schließlich hat die Wirtschaft bereits am 27.11.2000 freiwillig den Verzicht auf Tiermehl erklärt. Das Verfütterungsverbot für Tiermehl nützt dem Verbraucher nur, wenn die Einhaltung streng kontrolliert wird. Wir werden alles dafür tun, die rechswidrige Verwendung von Tiermehl in Sachsen-Anhalt zu kontrollieren und Verstöße mit Geldbußen zu ahnden.“
Bei 58 Tierhaltern, darunter auch zahlreichen Rinderhaltern, wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Bei 15 Futtermittelhändlern wurde ebenfalls ein Bußgeldverfahren eingeleitet und zugleich das weitere Inverkehrbringen von tiermehlhaltigen Futtermitteln untersagt.
Keller: „Wir müssen feststellen, dass der Gesetzgeber das Herstellen von tiermehlhaltigen Futtermitteln nicht verboten hat. Das macht uns die Ahndung bei Futtermittelherstellern und Händlern schwer. Hier sehe ich eine Gesetzteslücke.“
Magdeburg, den 15. Dezember 2000
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