Damit die Kühe fruchtbar bleiben
(aho) Eine Kuh sollte jedes Jahr ein gesundes Kalb bringen und dabei eine lange Nutzungsdauer und hohe Lebensleistung erreichen. Die durchschnittliche Nutzungsdauer unserer Milchkühe beträgt zur Zeit weniger als vier Laktationen. Die optimale Wirtschaftlichkeit erreicht eine Kuh aber erst nach ca. fünf bis sechs Laktationen. Der Hauptgrund für die kurze Nutzungsdauer sind seit Jahren immer wieder die hohen vorzeitigen Abgänge wegen Unfruchtbarkeit.
Unausgewogene Nährstoffbilanzen und andere Fütterungsfehler mit Auswirkungen auf den Stoffwechsel (Leber), die Fruchtbarkeit und Gesundheit spiegeln sich in den Blutwerten bzw. im Speichel deutlich wider. Blut- und Speicheluntersuchungen eignen sich deshalb besonders gut zur schnellen Erkennung der häufigsten Ursachen von Gesundheits- und Fruchtbarkeitsstörungen. Fragen Sie die Kuh selbst!
Untersucht werden sollten jeweils mind. 2 – 3 Kühe in den wichtigsten Stadien bezüglich des Stoffwechselgeschehens:
1.) 3 – 4 Wochen vor dem Abkalben (Gefährdung schon im Vorfeld?), 2.) 2 – 3 Wochen nach dem Abkalben (Hauptbelastungsphase) und evtl. 3.) 4 – 6 Wochen nach dem Abkalben. Problemtiere, die schon lange abgekalbt haben, bringen keine repräsentative Information mehr. Zu entnehmen sind Blutproben ohne Zusatz für die Erstellung des so genannten Normalprofils. Für Selenbestimmung sind zusätzlich Lithium-Heparin-Proben einzusenden.
Das Labor Tiergesundheit im Instituszentrum der Landwirtschaftskammer Weser-Ems bietet die Blut- und Speichelanalysen kostengünstig an.
Einsendeformulare für Angaben, die für die Beurteilung erforderlich sind (Alter, Kalbe-Datum) können unter Tel. 0441-801-644, angefordert werden.
Die Proben sollten möglichst in der Zeit von Montag bis Donnerstag durch den Hoftierarzt entnommen und sofort per Post oder über Paketdienste eingesandt werden. Es besteht auch die gute Möglichkeit, die Proben bis spätestens 11.00 Uhr zu den Annahmestellen des Labors Tiergesundheit in Osnabrück (Herr Balsing, Tel. 0541/5600837, Mobil: 0175/5892193) oder in Aurich (Herr Ohling, Tel. 04941/921153, Mobil: 0175/5892190) zu bringen, von wo aus sie dann durch die Fahrdienste des Institutszentrums am selben Tag zum Labor nach Oldenburg transportiert werden.
In der Regel werden die Proben sofort nach Eingang im Labor untersucht. Die Ergebnisse werden sofort interpretiert und noch am selben Tag zugestellt bzw. per Fax übermittelt; sie sollten mit dem Haustierarzt durchgesprochen werden, damit die empfohlenen Maßnahmen zur Vorbeugung, Verbesserung oder Therapie ergriffen werden können. Genaue Rationsberechnungen zur Fütterung können die zuständigen Berater bei dem jeweiligen Landwirtschaftsamt erstellen.