Fischer: Produkte mit Separatorenfleisch sofort zurückziehen!
(aho) Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer fordert in einer Pressemitteilung:
„Aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes fordere ich die Produzenten von Seperatorenfleisch-haltigen Lebensmitteln auf, diese sofort zurückzuziehen, wenn das Seperatorenfleisch vor dem 1.10.2000 gewonnen wurde. Kein Produkt, das dieses Fleisch enthält, sollte noch verkauft werden. Diese Produkte sollten unverzüglich aus den Regalen geräumt werden. Morgen früh wird durch das Bundesgesundheitsministerium geprüft werden, ob weitere rechtliche Schritte gegen die Verwendung von solchem Fleisch möglich sind. Wir müssen jedes reale Risiko ausschließen.“
Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) hat die Bundesgesundheitsministerin am späten Nachmittag über die Möglichkeit der gesundheitlichen Gefährdung durch die Verwendung von vor dem 1.10.2000 gewonnenen Seperatorenfleisch in Kenntnis gesetzt.
Seperatorenfleisch ist Fleisch, welches durch mechanische Vorgänge am Ende des Schlachtprozesses vom Knochen des Rindes abgelöst wird. Seperatorenfleisch wird hauptsächlich bei der Produktion von Koch- und Brühwürsten verwendet.
Bis zum 1.10.2000 war es erlaubt, Seperatorenfleisch auch von der Wirbelsäule geschlachteter Rinder zu gewinnen. Nach nun vorliegenden Erkenntnissen ist nicht auszuschließen, dass dabei BSE-Risikomaterial aus der Wirbelsäule am Fleisch haften bleibt.
Die Aufforderung der Gesundheitsministerin bezieht sich sowohl auf Produkte, die unter Verwendung von Seperatorenfleisch vor dem 1.10.2000 produziert worden sind, als auch auf Produkte, die nach dem 1.10.2000 produziert worden sind, die aber Seperatorenfleisch enthalten, welches vor dem 1.10.2000 produziert worden ist.
Pressemitteilungen 2000, bmg, Nr. 122 vom 20. Dezember 2000