FAL zu Tiermehl in der Kälberaufzucht
(aho) – Nach Auskunft des Instituts für Tierernährung (FAL) in Braunschweig ist eine Beimengung von Tiermehl in Milchaustauscher „kaum denkbar, da diese Futtermittel eine äußerst geringe Löslichkeit aufweisen und es demzufolge zu Sedimentierungen von Futterpartikeln in der Tränke kommt. Außerdem werden Tiermehle wegen des unangenehmen Geruchs nicht gerne getrunken.“ Zusätzlich zur Milch oder zum Milchaustauscher erhalten Aufzuchtkälber etwa ab der 2. Lebenswoche steigende Mengen von Ergänzungsfuttermitteln. Auch in Ergänzungsfutter- mitteln für Aufzuchtkälber dürfte sich nach Auffassung der FAL „ein Einsatz von Tiermehl verbieten, da aufgrund früherer Beobachtungen mit Verzehrsdepressionen gerechnet werden muss.
Dennoch müssen die Milchaustauscher in die Ursachenforschung einbezogen werden, denn Fette aus Tierkörperbeseitigungsanstalten waren ein häufiger Bestandteil. Diese Tierkörperfette werden nach neuesten Erkenntnissen, ähnlich wie Tiermehl, als risikoreich für BSE-Übertragungen eingeschätzt. Milchaustauscher wurden EU- weit gehandelt und können somit auch Fette aus verschiedenen Mitgliedstaaten (außer Vereinigtes Königreich) enthalten.
Quelle: Bericht von Bundesernährungsminister Karl-Heinz Funke in der gemeinsamen Sitzung der Bundestagsausschüsse Ernährung und Gesundheit am 5. Januar 2001 zur BSE-Problematik