stern: AGÖL verbietet Blutmehl als Dünger für Biogemüse
Hamburg (ots) – Die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau, zu der so renommierte Verbände wie Bioland, Gäa und Naturland gehören, hat ihren Mitgliedern den Einsatz von Blutmehl ab sofort per „Eilverordnung“ verboten. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen Ausgabe. Das dunkle Pulver, das aus dem Blut von Rindern, Schafen und Schweinen stammt, wird von Biogärtnern als organischer Dünger genutzt. Eine Praxis, die Udo Pollmer, wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften, kritisiert. „Solange man nicht weiß, wie BSE übertragen wird, kann ein Risiko für den Verbraucher nicht ausgeschlossen werden“, sagte Pollmer dem stern.
Das reichlich anfallende Tierblut aus Schlachthöfen wird von Tierkörperverwertern auf über hundert Grad erhitzt, getrocknet und zu Blutmehl gemahlen. Besondere Sterilisationsverfahren sind allerdings nicht vorgeschrieben. Von einem „minimalen Restrisiko“ spricht deshalb auch Robert Hermanowski von der Öko-Arbeitsgemeinschaft. Der schnelllösliche Dünger werde nur in geringen Mengen untergegraben, erklärt Bioland-Gärtner und Agraringenieur Jochen Specht-Hesche aus Esslingen. Blutmehl wird seit vielen Jahren völlig unkontrolliert auch in Hobbygärten verwendet – empfohlen von Standardwerken wie „Der Bio-Garten“.