Unerlaubte Antibiotika und Hormone in der Schweinemast
Sachsen-Anhalt hat Überwachung verstärkt
(aho) – In Sachsen-Anhalt werden seit Wochenbeginn Schweinehaltungen verstärkt auf den unerlaubten Einsatz von Antibiotika und Hormonen überprüft.
Der für den Verbraucherschutz zuständige Minister Konrad Keller hat unmittelbar nach Bekannt werden des missbräuchlichen Vertriebs und des Einsatzes von Antibiotika und Hormonen in bayerischen und österreichischen Schweinemastanlagen eine Intensivierung der Arzneimittelüberwachung in Schweinehaltungen in Sachsen-Anhalt veranlasst.
Keller: „Die gegenwärtige öffentliche Fokussierung auf den von der BSE-Krise geschüttelten Rindersektor darf uns nicht die Augen davor verschließen, auch andere Bereiche zu überwachen. In der gegenwärtigen Situation müssen wir alles tun, was dazu dient, Missstände in der Tierhaltung aufzudecken.“ Der Minister kündigte an, dass Sachsen-Anhalt auf Bundesebene ein Verbot von Antibiotika in der Tierfütterung fordern wird.
Seit Montag, 22. Januar überprüfen die zuständigen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter der Landkreise und kreisfreien Städte über den gesetzlich vorgegebenen Rahmen hinaus, ob die Tierhalter arzneimittelrechtliche Vorschriften beim Einsatz von Arzneimitteln und Hormonen einhalten.
Das Probenameteam des Landesveterinär- und Lebensmitteluntersuchungs- amtes Sachsen-Anhalt entnimmt zusätzlich Blut- und Harnproben von lebenden sowie Muskelproben von geschlachteten Schweinen, um Rückstände von verbotenen Substanzen nachzuweisen. Bei einem Nachweis von solchen Substanzen muss der Tierhalter mit einer Strafanzeige rechnen.
Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes ist die Entnahme von Proben von Schlachtschweinen in Erzeuger- und Schlachtbetrieben ohnehin gesetzlich vorgeschrieben.
Im vergangenen Jahr hat die Untersuchung von 9.513 Proben in Schlacht- betrieben und 23 Proben in Erzeugerbetrieben in Sachsen-Anhalt keine Beanstandung bezüglich des Nachweises von verbotenen Stoffen ergeben.
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