MKS: Impfungen schützen nicht zu 100%!
(pte/aho) – Obwohl Impfstoffe existieren, sind Massentötungen nach Ansicht von Wissenschaftlern derzeit die einzige Lösung, um die bei britischen Schweinen, Schafen und Rindern ausgebrochene Maul- und Klauenseuche (MKS) in den Griff zu bekommen. Wie das Wissenschaftsmagazin „New Scientist“ berichtet, könne eine Impfung zwar vor der Seuche schützen, sie wirke aber zumeist nicht bei allen Tieren. Nach Expertenmeinung triff ein Impfschutz nach einer einmaligen Impfung mit einer ölbasierten Vakzine nach etwa zehn Tagen ein. Wird ein sogenannter „Aluminiumhydroxid – Impfstoff“ eingesetzt, dürfte eine belastbare Immunität nach etwa 15 Tagen erreicht werden. Der Impferfolg bei immun-kompetenten Tieren liegt weit über 99%. Kopfschmerzen bereitet die Tatsache, dass etwa 0,2 – 0,4% aller Rinder wegen einer Immunschwäche nicht auf einen Impfstoff reagieren und ungeschützt bleiben.
Auch erfolgreich geimpfte Tiere können das Virus bis zu zwei Jahre in sich tragen und damit direkt oder in Form von Produkten für ungeimpfte Tiere ein Risiko darstellen.
„Das Vieh bleibt ständig ansteckend. Die Konsequenz daraus ist, dass man geimpfte und nicht geimpfte Tiere getrennt halten muss. Wenn die Seuche sehr große Ausmaße annimmt, werden wir möglicherweise impfen, um das Problem einzudämmen. Aber im Moment ist das nicht die bevorzugte Vorgehensweise“, erläutert Paul Kitching vom britischen Institute for Animal Health. Gegen eine Impfung sprechen vor allem wirtschaftliche Gründe. Ein Einfuhrverbot der Europäischen Union für eventuell verseuchte Produkte würde länger dauern, wenn die Tiere geimpft seien, so Kitching. Durch Schlachtungen ließe sich die Erkrankung schneller unter Kontrolle bringen. Routineimpfungen weckten zudem in Verbrauchern die Befürchtung, dass der Virus nicht eingedämmt sei. Auch sind die Kosten hoch: „Die Impfung ist sehr teuer und muss jährlich erneuert werden“, berichtet Yves Cheneau vom Animal Health Service der Welternährungsorganisation FAO.