Hoffnung auf Test: Schottische Forscher entdecken BSE-Marker
Einsatz als BSE – Test am lebenden Tier erst in Jahren möglich
(pte) – Wissenschaftler des Roslin Instituts in Schottland haben einen molekularen Marker entdeckt, der als Grundlage für einen BSE-Test am lebenden Tier dienen könnte. Bei Tieren mit einer Prionenerkrankung entdeckten die Forscher, dass diese viel weniger Ribonukleinsäure (RNA) für einen bestimmten Eiweißstoff, den Faktor EDRF, produzierten.
Der Erythroid Differentiation-Related Factor (EDRF) ist dafür verant- wortlich, dass sich spezielle Vorläuferzellen in rote Blutzellen differenzieren. Wie die Verminderung des Faktors mit der Infektion zusammenhängt ist derzeit noch nicht geklärt. Die Untersuchung wurde im lymphatischen Gewebe BSE-erkrankter Tiere durchgeführt, da Wissen- schaftler davon ausgehen, dass sich Prionen in lypmphatischen Organen wie Mandeln, Blinddarm, Lymphknoten und der Milz replizieren, wie das Fachjournal „Nature Medicine“ berichtet.
Der Züricher Prionenexperte Adriano Aguzzi hält den Ansatz für vielversprechend. Es müsse allerdings erst getestet werden, ab welchem Zeitpunkt der BSE-Erkrankung der EDRF-Abbau beginnt. In einem „Nature“- Kommentar geht er davon aus, dass eine praktische Anwendung am lebenden Tier erst in Jahren bis Jahrzehnten möglich sei. Derzeit lässt sich BSE nur am Gehirn des toten Tieres nachweisen.
Literaturhinweise:
Nature Medicine, volume 7 Number 3
A Aguzzi: Blood simple prion diagnostics pp 289 – 290 G Miele, J Manson & M Clinton A novel erythroid-specific marker of transmissible spongiform encephalopathies pp 361 – 364