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EU-Kommissar Byrne zu Verbraucherwünschen und Lebensmittelqualität

Eröffnungsansprache von David Byrne, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, anlässlich des Rundtischgesprächs hoher Persönlichkeiten zum Thema Lebensmittelqualität (Brüssel, 5. März 2001):

Zunächst möchte ich Sie hier bei der Europäischen Kommission willkommen heißen und Ihnen dafür danken, dass Sie bereit waren, an diesem Runden Tisch auf hoher Ebene zum Thema Lebensmittelqualität teilzunehmen.

In Gang gesetzt haben diese Initiative Franz (Fischler) und ich, weil wir feststellen, dass die Verbraucher sich zunehmend Sorgen um die Lebensmittelqualität machen. Diese Besorgnis ist natürlich zum Teil auf die wiederholten Lebensmittelkrisen der letzten Jahre zurückzuführen.

Da nun aber die Verbraucher immer anspruchsvoller werden, legen sie immer höhere Maßstäbe an und ist für sie die Frage, ob ihren tatsächlichen bzw. manifesten Bedürfnissen auch wirklich entsprochen wird, von zentraler Bedeutung.

Bestimmt wurde die Lebensmittelpolitik seit der Nachkriegszeit von der Notwendigkeit, immer mehr und immer besser zu produzieren, um die Lebensmittelversorgung zu sichern.

Heute freilich haben der allgemeine Überfluss wie auch das Überangebot in der Versorgung mit Lebensmitteln zu einer schrittweisen Verlagerung der Schwerpunkte der öffentlichen Politik im Sinne einer allmählichen Abwendung von Leistung und Produktivität zugunsten von mehr Qualität und Vielfalt in der Agrarnahrungsmittelwirtschaft geführt.

Allein schon die modernen Nahrungsmittel-Produktionsverfahren haben in der Öffentlichkeit zu Fragestellungen geführt, die weit über Gesundheits- und Sicherheitsaspekte unter Berücksichtigung ökologischer und ethischer Werte bei der Agrarnahrungsmittelerzeugung hinausgehen und auch solche Themen wie nachhaltige Entwicklung, Tierschutz und artgerechte Tierhaltung tangieren.

Als geboten erweist es sich, größeres Gewicht auf einen integrierten Gesamtansatz zu legen, der den Aspekten der Sicherheit, Gesundheit und Qualität von Lebensmitteln in wirtschaft5licher, ökologischer und ethischer Hinsicht in sämtlichen Phasen der Produktionskette Rechnung trägt.

Gedanken machen sollten wir uns über ein neues Nahrungsmittelproduktions- bzw. -verbrauchsmodell, das weniger stark auf Output, stattdessen aber mehr auf Befriedigung der Verbrauchererwartungen in puncto sicherer, gesunder und schmackhafter Lebensmittel im Rahmen einer abwechslungsreichen Angebotsvielfalt ausgerichtet ist. Anders ausgedrückt: Lebensmittel- sicherheit und Lebensmittelqualität als Ziele dürfen nicht strikt getrennt werden, sondern sind als interdependente Bestandteile eines auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Lebensmittelproduktions- und – verbrauchsmodells zu betrachten.

Von den Fragen, die uns Anlass zur Besorgnis geben, haben wir einige bereits ausgemacht. Was genau ist Qualität? Wie sollen wir Qualität definieren? Verbinden damit unterschiedliche Betroffenen auch unterschiedliche Vorstellungen? Wie wirkt sich die geographische Herkunft der Verbraucher auf das jeweilige Qualitätsverständnis aus?

Auch wenn sich Qualität nicht einheitlich definieren lässt, müssen wir dennoch daraufhin arbeiten, zu einem Konsens in der Frage zu gelangen, welches denn nun die Schlüsselfaktoren für Qualität sind.

Ebenso stellt sich die Frage nach der Position des Verbrauchers in dieser komplexen Materie. Bei den modernen Produktionsverfahren muss der Verbraucher an oberster Stelle stehen.

Nach meinem Feststellungen machen sich die Verbraucher zunehmend Sorge darüber, dass ihren Erwartungen nicht entsprochen wird. Finden die Interessen der Verbraucher denn in den Vorstandsetagen der Lebensmittel- Multis überhaupt Gehör? Oder unterliegen die betroffenen Konzerne nicht eher kurzfristigen Zwängen von Seiten der Aktionäre bzw. geht es ihnen denn nicht auf längere Sicht einzig und allein um die Positionierung ihrer Marken? Was steht in der Kontroverse zwischen Entwicklung nach- haltiger „globaler“ Marken einerseits und Lebensmittelqualität andererseits auf dem Spiel?

Weiter stellt sich auch die heikle Frage des Verhältnisses zwischen Preis und Qualität. Sind die Verbraucher bereit, mehr Geld für höherwertige Produkte auszugeben? Wie viel mehr? Was garantiert ihnen dann, dass sie tatsächlich qualitativ höherwertige Produkte erhalten? Wird bei den heutigen Produktionsverfahren im Lebensmittelbereich etwa gezielt auf Eigenschaften wie Schmackhaftigkeit und Nahrhaftigkeit verzichtet?

Das sind Überlegungen, wie sie die Verbraucher heute EU-weit anstellen. Ich bin aber sicher, dass die Verbraucher ebenso genau im Bilde darüber sind, wie die Lebensmittelhersteller und der Lebensmittelhandel zu der Thematik steht.

Soweit die Fragen, die Franz und mich im Grunde genommen veranlasst haben, den heutigen Runden Tisch zu initiieren. Nachdem wir eine Problemstellung von ganz besonderer Tragweite ausgemacht haben, geht es uns jetzt darum, die Problematik gemeinsam mit den Endverbrauchern und sämtlichen Akteuren der Nahrungsmittel-Produktionskette zu lösen.

Die anstehenden Fragen sind zwar zum Teil unkompliziert und eindeutig; dennoch gehe ich davon aus, dass die Antworten auf diese Fragen nicht einfach sein werden – speziell wegen der komplexen Zusammenhänge in der heutigen Nahrungsmittelkette und wegen der hohen Erwartungen des modernen Verbrauchers.

Von dem heutigen Rundtisch erwarte ich mir, dass es uns gelingt, die angeschnittenen Fragen näher zu umreißen und eine Entscheidung darüber herbeizuführen, wie es in der Angelegenheit weitergehen soll.

Quelle:

Eröffnungsansprache von David Byrne, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, anlässlich des Rundtischgesprächs hoher Persönlichkeiten zum Thema Lebensmittelqualität – Brüssel, 5. März 2001

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