MKS in Frankreich: Hessen ordnet Sicherheitsmaßnahmen an
(aho) – Die Hessische Landesregierung hat umgehend auf den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im französischen Department Mayenne (ca. 200 Kilometer westlich von Paris) reagiert, der heute morgen bekannt geworden ist. Sozialministerin Marlies Mosiek-Urbahn ordnete sofortige und umfassende Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen an. In einem Erlass wurden die Veterinärbehörden in den 26 Landkreisen und kreisfreien Städten angewiesen, alle Tierlieferungen aus Frankreich nach Hessen in den letzten acht Wochen mit Hilfe des Animo-Systems, in dem alle lebenden Tiere registriert sind, zu ermitteln. Ebenso wird festgestellt, ob über Drittländer oder andere Bundesländer Tiere aus Frankreich nach Hessen gekommen sind. Die Tiergrenzkontrollstelle am Frankfurter Flughafen wurde in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Falls Tierlieferungen aus Frankreich nach Hessen stattgefunden haben, werden unverzüglich Untersuchungen der Tiere vorgenommen und die betroffenen Betriebe gesperrt.
Marlies Mosiek-Urbahn rief Frankreich-Reisende zu besonderer Vorsicht auf. Sie appellierte an alle, die in den letzten 14 Tagen diese Region Frankreichs besucht haben oder demnächst noch besuchen werden, mitgebrachte vom Tier stammende Lebensmittel nicht an Tiere zu verfüttern bzw. gut verschlossen über den Hausmüll zu entsorgen. Darüber hinaus forderte sie die hessischen Landwirte auf, besondere Vorsichtsmaßnahmen im Hinblick auf Tierhandel, Fremdpersonenkontakte und bei Erkrankungen ihrer Tiere walten zu lassen. Bei dem geringsten Verdacht müsse das zuständige Veterinäramt informiert werden.
Das vom Sozialministerium erarbeitete Flugblatt mit Hinweisen und der Empfehlung von Vorsichtsmaßnahmen, das dem Zoll zur Verfügung gestellt und bereits in den vergangenen Tagen am Frankfurter Flughafen an Großbritannien-Reisende verteilt worden ist, wird im Hinblick auf Frankreich ergänzt und zudem in französischer Sprache aufgelegt.
Die Ministerin forderte das Verbraucherschutzministerium in Berlin auf, kurzfristig eine Krisensitzung des Bundes und der Länder einzuberufen. „Wir brauchen eine bundesweit geltende neue Maul- und Klauenseuche-Schutzverordnung, die der veränderten Situation Rechnung trägt“. In diesem Rahmen müsse auch das Problem der internationalen Tiertransporte erörtert werden.
Pressemeldung, Wiesbaden, 13.03.2001