BSE: Kein Übertragungsrisiko durch künstliche Besamung
(aho) – BSE wird nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht durch Rindersamen übertragen. Wie der bayrische Landwirtschaftsminister Josef Miller beim 50-jährigen Jubiläum der Besamungsgenossenschaft Marktredwitz-Wölsau mitteilte, steht eine 1991 in Großbritannien begonnene Untersuchung des Übertragungsrisikos kurz vor dem Abschluss. Miller: „Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass es keinen Grund gibt, die künstliche Besamung wegen BSE in Misskredit zu bringen.“ Der Minister wies auch auf die Bedeutung der Besamung für die Rinderzucht hin: „Ohne künstliche Besamung ist eine erfolgreiche Zucht undenkbar“. Neben der Milchleistung komme es dabei heute zunehmend auf die Gesundheit der Tiere an: „Moderne Milchkühe müssen ihr Leistungspotenzial ohne gesundheitliche Probleme und aufwändige Spezialbehandlungen erbringen können“. Dies sei aus wirtschaftlichen Gründen und insbesondere aus Gründen des Tierschutzes wichtig.
Als unverzichtbar für den Fortschritt der Rinderzucht bezeichnete der Minister die Weiterentwicklung der Zuchtwertschätzung. Die Bayerische Landesanstalt für Tierzucht in Grub bereitet laut Miller derzeit ein neues Verfahren vor. Einbezogen werden dabei einzelne Probemelk- ergebnisse von Testtagen und nicht, wie bisher, aufsummierte Ergebnisse. Miller: „Damit sind Zuchtwerte schneller verfügbar und Umwelteinflüsse können besser aufgezeigt werden.“ Das neue Verfahren wird gemeinsam mit Baden-Württemberg, Hessen und Österreich in Zusammenarbeit mit Finnland entwickelt.