MKS bremst Autofahrer wegen Kontrollen und Desinfizierung
Stuttgart (ACE) 15. März 2001 – Wegen Ausbreitung der Maul- und Klauen- seuche (MKS) auf das europäische Festland rechnet der ACE Auto Club Europa insbesondere an Grenzübergängen mit wachsenden Verkehrsbehin- derungen.
Der Club zeigte sich am Donnerstag in Stuttgart allerdings davon überzeugt, dass die von Kontrollen und Desinfizierungsaktionen betroffenen Autofahrer Verständnis für vorbeugende Maßnahmen gegen die weitere Verbreitung der Seuche aufbringen werden. Der Vorschlag, derzeit auf Reisen nach Frankreich gänzlich zu verzichten, sei jedoch unbegründet und nicht realisierbar.
Der ACE wies darauf hin, dass Autos auf Seefähren und aus dem Euro- Tunnel, der Großbritannien mit dem Kontinent verbindet, in der Regel desinfiziert werden. Deshalb könne es zu Verzögerungen kommen. Die Behörden kontrollierten auch die verbotene Mitnahme tierischer Lebensmittel. Beeinrächtigt würde die automobile Freizügigkeit ferner auch durch Vorort-Verbote in unmittelbaren Seuchengebieten. So würden Straßen im Radius von mehreren Kilometern rund um eine MKS-Quelle weiträumig für den allgemeinen Verkehr gesperrt.
Wer nach Deutschland einreist, wird an allen Grenzen aufgefordert, tierische Lebensmittel verpackt in Quarantänebehälter zu werfen. Ferner erhalten Reisende Sicherheitshinweise, die das Bundesver- braucherministerium in Berlin herausgegeben hat. Nach Skandinavien ist die Einfuhr von Milch, Milchprodukten und fleischlichen Lebensmitteln verboten. Auch dort stehen geschlossene Abfallbehälter zur Entsorgung bereit. Gleiches gilt im Grenzbereich von Dänemark, wo das Einfuhrverbot seuchengefährdeter Lebensmittel zunächst bis Ende März befristet worden ist. Beschlagnahmt werden tierische Lebensmittel- transporte an den Grenzübergängen nach Polen und Tschechien. Dort werden Fahrzeuge, ebenso wie Reisende desinfiziert. In Norwegen gilt eine generelle Empfehlung, keine seuchengefährdeten Produkte wie Milch, Fleisch, Wurst und Tierfutter mitzuführen.
Die MKS ist eine für Tiere hochgefährliche und infektiöse Krankheit. Sie stellt nach Angaben des Verbraucherministeriums für Menschen keine Gefährdung dar. Die Seuche ist allerdings in sehr seltenen Fällen auch auf Menschen übertragbar. Im höchstseltenen Fall einer Ansteckung wären Fieber, eine Auflockerung des Zahnfleisches oder eine Nagelbettentzündung mögliche Folge, sagt ein Forschungsreport, der dem Ministerium vorliegt.
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