Schweine mögen keine schlechte Luft – Weniger Zunahmen
(aid) In vielen Schweineställen wird immer noch schlecht gelüftet, vor allem aus Gründen der Energieeinsparung im Winter. Fensterlüftung führt in dem Zusammenhang zu Zugluft und geringeren Luftraten. Von diesen Erfahrungen berichtete Professor Helmut Bartussek von der öster- reichischen Bundesanstalt für alpenländische Landwirtschaft, Gumpenstein, auf der 5. Internationalen Tagung „Bau, Technik und Umwelt in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung“, die kürzlich in Hohenheim stattfand. Bartussek konnte in Praxisbetrieben Schadgasgehalte in der Stallluft von durchschnittlich 3600 ppm Kohlendioxid (CO2), 45 ppm Ammoniak (NH3) und relative Luftfeuchten über 70 % messen. Anzustreben seien ca. 1500 ppm CO2, 15 ppm NH3 und relative Feuchten von ca. 55 %. Als Folge der schlechten Stallluft stellte der Experte deutlich geringere tägliche Zunahmen der Mastschweine fest, im Mittel 65 g je Tag weniger. Dies führte schließlich auch zu einer schlechteren Futterverwertung, ca.250 g mehr Futter waren nötig für ein kg Zuwachs. Dies sei, so der Fachmann, durchaus wirtschaftlich relevant. Überraschenderweise führte die schlechte Stallluft nicht zu mehr Atemwegserkrankungen der Schweine. Als Grund für die schlechteren Zunahmen nannte Bartussek das Auftreten unspezifischer Stressreaktionen.
aid, Dr. Volker Bräutigam