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Redaktion Grosstiere

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Ist die Strategie der Tierseuchenbekämpfung der EU noch zeitgemäß?

Stamping out – kann das alles Sein?

(BbT) – Große Tierseuchenereignisse halte Europa in Atem. Nach Jahren relativer Ruhe wird das Gebiet der Europäischen Union von Tierseuchen heimgesucht, von denen man glaubte, sie weitgehend im Griff zu haben.

1998 – Schweinepest in den Niederlanden: 9,8 Millionen Schweine, die allermeisten davon gesund, wurden getötet und unschädlich beseitigt.

2000 – Schweinepest in Großbritannien: Hunderttausende von Schweinen getötet.

2001 – Maul- und Klauenseuche in Großbritannien: Die Gesamtzahl der getöteten und noch zu tötenden Schweine , Rinder und Schafe ist noch nicht absehbar; sie wird die Millionengrenze deutlich übersteigen.

Die EU verfolgt – vor allem aus wirtschaftlichen Gründen – einen strikten Kurs der Ausrottung der Erreger, der Eradikation der Seuchen. Das Ziel: Die Tierbestände müssen frei von den Erregern der Seuchen sein. Ein vorbeugender Schutz der Tierbestände durch Impfungen ist nicht zugelassen. Notimpfungen als Seuchenbekämpfungsmaßnahmen sind mit einschneidenden Maßnahmen hinsichtlich der Verwertung der geimpften Tiere verbunden.

Zeigt sich jetzt nicht, daß diese Strategie zu kurz greift? Ist nicht das Ziel einer weltweiten Tilgung der Erreger von MKS und Schweinepest Wunschdenken? Selbst wenn alle empfänglichen Nutztierbestände auf allen Kontinenten erregerfrei zu bekommen wären (was angesichts der politischen und wirtschaftlichen Situation in Afrika, Asien und auf dem Balkan illusorisch ist), weiß man nur wenig über möglich Erregerreservoire in Wildtieren. Die Bekämpfung der Schweinepest beim Wildschwein zeigt, daß eine Eradikation der Seuche bei Wildtieren auf größte Schwierigkeiten stößt.

Zunehmender internationaler Personen- und Warenverkehr läßt Entfernungen bedeutungslos werden. Routinemäßige Grenzkontrollen können niemals gewährleisten, daß kein erregerhaltiges Material eingeschleppt wird. Erinnert sei hier nur an die Container-Toten von Dover oder die Boot-Flüchtlinge nach Italien aus der Zeit des Krieges auf dem Balkan und auch jetzt aufgrund der Aktivitäten von Schlepperbanden. Grenzüberschreitender Verkehr von Personen und Waren ist und bleibt eine ständig zunehmende Bedrohung unserer Tierbestände.

Angesichts dieser Situation ist das Bemühen, Europa frei von MKS und Schweinepest zu halten, zum Scheitern verurteilt. Bei beiden Seuchen handelt es sich um äußerst ansteckende Krankheiten, die sich in regional dicht gedrängten Tierbeständen ohne Impfschutz explosionsartig verbreiten können.

Eine Strategie, die allein darauf setzt, die Seucheneinschleppung zu verhindern und die körpereigenen Kapazitäten des Immunsystems der Tiere nicht intelligent nützt, beraubt sich eines sehr leistungsfähigen von der Natur gegebenen Schutzmechanismus. Die Entwicklung von Impfstoffen, die eine nterscheidung zwischen geimpften und natürlich infizierten Tieren erlaubt, sogenannte Marker-Vakzinen, ist bei der Schweinepest schon weit gediehen. Auch für die Maul- und Klauenseuche muß diese Entwicklung voran getrieben werden. Die Intensivierung der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Immunprophylaxe ist dringend geboten.

Die Entwicklung von Marker-Vakzinen ist aber nur dann sinnvoll, wenn dieser Impfstoff im Bedarfsfall auch eingesetzt werden kann und darf. Die derzeitige Strategie der EU, die jede vorbeugende Impfung ausschließt, beruht auf einer Kosten-Nutzen-Analyse, die durch das Geschehen der letzten Jahre äußerst fragwürdig geworden sein dürfte.

Aufbauend auf diese Ergebnisse und Erkenntnisse ist eine intelligente mehrstufige Vorbeuge- und Bekämpfungsstrategie zu entwickeln und laufend fortzuschreiben, die nicht nur „die große Keule“ als einzige Maßnahme kennt und die dazu führt, daß Hunderttausende oder gar Millionen von Tieren getötet und vernichtet werden, nur weil sie für die Seuche empfänglich sind. Ob sie wirklich infiziert waren, kann und will man bei dieser Art von Bekämpfung gar nicht mehr abwarten.

Ein Umdenken – nicht zuletzt auch aus Gründen des Tierschutzes – ist gefordert.

Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT) Präsident Dr. Herbert W o h n, Am Goldberg 18, 96215 Lichtenfels Tel.: 09571/18232, Fax: 09571/18123; eMail

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