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Greenpeace: Tetracyclin im Putenknochen eingelagert

Hannover (aho) – Anläßlich einer Pressekonferenz am 27.09.2001 in Hannover berichtete Greenpeace-Sprecherin Barbara Kamradt über Untersuchungen an Knochen von 19 Putenschenkel, die die Umweltorganisation in Supermärkten in Hamburg, Hannover und Göttingen gekauft wurden. Putenkeulen von alternativen Produzenten wurden nicht mit in die Untersuchung einbezogen. In 14 der 19 Knochen konnte man mittels UV – Licht Antibiotika aus der Gruppe der Tetra- cycline nachweisen. Es ist bekannt, daß sich Tetracycline im Knochen ablagern und dort weitgehend unlösliche Komplexverbindungen eingehen, die sich mittels UV – Licht (gelbe Fluoreszenz) darstellen lassen. Sieben Knochenproben wurden zusätzlich exemplarisch mittels Flüssigkeits – Chromatographie untersucht. Hierbei wurden Tetracyclin, Oxytetracyclin und 4-Epi-Tetracyclin (Abbauprodukt) festgestellt. Auf einer Untersuchung des Putenfleisches hatte man verzichtet. Frau Kamrath führte aus, daß aus diesen Funden nicht auf eine illegale Arznei- mittelanwendung zu schließen sei und auch hierdurch keine Verbrauchergefähr- dung zu erwarten wäre. Vielmehr wären die Tetracyclin – Nachweise ein Beleg für die häufige Anwendung von Antibiotika in der „Massentierhaltung“. Sie forderte eine Änderung der Haltungsbedingungen und eine Putenmast mit anderen Rassen, um den Einsatz von Antibiotika weitgehend einzuschränken. Antibiotika dürften nur noch gezielt zur Behandlung eingesetzt werden. Ein pauschale Gabe über das Trinkwasser an Tausenden von Puten könne nicht hinge- nommen werden. Konkrete Zahlen zum Verbrauch von Antibiotika und Arzneiwirk- stoffen in der konventionellen und in der alternativen Putenhaltung konnte Frau Kamrath nicht vorlegen und waren ihr auch nicht bekannt. Sie verwies darauf, daß alternative Erzeugergemeinschaften den Einsatz von Arzneimitteln restriktiv handhabten.

Prof. Manfred Kietzmann von der Tierärztlichen Hochschule Hannover beklagte den steigenden Einsatz von Antibiotika in Human – und Veterinärmedizin. Nach seiner Meinung werden Antibiotika häufig unnötig, unqualifiziert und unter- dosiert eingesetzt. Als abschreckendes Beispiel nannte er die Produktion von Shrimps in Süd – Ost – Asien, wo man die Krustentiere in Tümpeln mit Hühnerkot ernähre. Damit die Shrimps in diesem „Dreck“ überleben könnten, müsse man massiv Antibiotika wie das aus Gründen des Verbraucherschutzes in der EU für lebensmittelliefernde Tiere verbotene Chloramphenicol einsetzen. Die geringen Spuren von Chloramphenicol in diesen Shrimps stellen nach Meinung von Kietzmann für den Konsumenten keine Gefahr dar. Vielmehr könnten aber Chloramphenicol – resistente Keime die Behandlung von Patienten in der Humanmedizin mit Chloramphenicol erschweren oder unmöglich machen.

Tierarzt Kietzmann wunderte sich über den so häufigen Einsatz von Tetracyclinen in der Veterinärmedizin, obwohl in Resistenztests viele Keime als Tetracyclin – resistent erschienen. Er forderte seine Berufskollegen zu mehr Sorgfalt beim Umgang mit Antibiotika auf. Aber auch jeder einzelne Bürger könne zur Resis- tenzvermeidung beitragen. Es wäre nicht notwendig, bei jeder kleinen Erkältung sofort vom Hausarzt ein Antibiotikum zu verlangen. Gleichzeitig betonte Kietzmann, daß man in Deutschland einen Höchststand an Lebensmittelsicherheit erreicht hätte.

Der Leiter des Nationalen Referenzlabors für Salmonellen im BgVV, Dr. Helmuth, erläuterte auf der Pressekonferenz, daß resistente Keime aus Ställen über die Nahrung auf den Menschen übertragen werden können, wenn Hygieneregeln wie das ausreichende Durchgaren von Fleisch nicht beachtet würden. Frau Kamrath ergänzte, daß auch Rohmilchkäse resistente Keime übertragen könne und riet insbesondere Schwangeren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem zur Vorsicht.

Multiresistente Salmonellen sind in der Tierhaltung verbreitet. Etwa 53% der Salmonellen aus der Rinderhaltung, 77% aus der Schweinehaltung und 30% der Salmonellen aus der Geflügelhaltung müssen als multi-resistent bewertet werden. Besorgnis erregend ist laut Helmuth vor allem der beginnende Anstieg von Resistenzen gegen neue Antibiotika wie die Fluorchinolone, die in der Human- medizin eine sehr wichtige Rolle spielen. Dies erschwere die Behandlung z.B. von Salmonellosen. Glücklicherweise sei aber die Zahl der jährlich gemeldeten Salmonellosen von über 200.000 auf etwa 80.000 pro Jahr gesunken. Bisher lägen Berichte über zwei Todesfälle aus Dänemark vor, die durch nicht therapierbare Salmonellen hervorgerufen worden waren. Das

In der anschließenden Fragerunde forderte einer der Zuhörer Greenpeace auf, auch im Ausland bei der Tierhaltung auf die Einhaltung von Tierschutz- standards und auf einen minimalen Antibiotikaeinsatz zu drängen, wenn diese Länder Lebensmittel in der EU liefern wollten.

Greenpeace forderte abschießend Nahrungsmittelhersteller und Handel auf, nur noch Produkte einzukaufen, die nicht aus Massentierhaltung stammten.

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