Paratuberkulose: Welche Rolle spielen Insekten bei der Verbreitung?
Brno/Nitra (aho) – Veterinärmediziner von Veterinärmedizinischen Forschungs- institut in Brno (Tschechische Republik) und vom Staatlichen Veterinärinstitut in Nitra (Slowakei) haben untersucht, welche Rolle Insekten (Fliegen und Mücken) bei der Verbreitung von Bakterien der Art Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis spielen. Der Keim ist beim Rind für die Paratuberkulose verantwortlich, die als chronische Darmerkrankung verläuft. Hauptsymptome sind anhaltende Durchfälle und fortschreitende Abmagerung der Tiere. Die Ansteckung erfolgt meistens im Kälberalter über die Aufnahme von Futter und Wasser, das mit dem Kot infizierter Tiere verschmutzt ist. Allerdings wird das Bakterium auch über die Milch ausgeschieden. Ein Zusammenhang zur Morbus-Crohn- Erkrankung des Menschen wird diskutiert.
Die Untersucher konnten Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis aus solchen Insekten isolieren, die auf einer Rinderweide gefangen wurden. Ebenso aus solchen Insekten, die in einem Schlachtbetrieb gefangen wurden, auf dem auch Rinder geschlachtet wurden, die mit dem Erreger Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis infiziert waren.
Die Veterinärmediziner schließen aus diesen Daten, daß Insekten Mycobakterien übertragen können, wenn sie Kontakt zu infiziertem Material aus der Landwirt- schaft und von Schlachtbetrieben haben.
O. Fischer, L. Mátlová, L. Dvorská, P . Švástová, J. Bartl, I. Melichárek, R. T. Weston and I. Pavlík (2001) Diptera as vectors of mycobacterial infections in cattle and pigs Medical & Veterinary Entomology 15 (2), 208-211