Rinderpraxis: Durchfallprophylaxe mit Pflanzenextrakten?
Ithaca (aho) – Da die Qualitätsansprüche der Verbraucher an die Lebensmittel Fleisch und Milch steigen und aufgrund zunehmender Bakterienresistenzen und der Rückstandsproblematik wird die Kritik am Antibiotikaeinsatz bei Tieren in der Landwirtschaft immer lauter. So wird auch der generelle Einsatz von Antibiotika bei der Durchfalltherapie schon lange kritisch beurteilt, da 70% aller Kälberdurchfälle nicht infektiös sind. Dabei spielen neben typischen Virusinfektionen mit Rotavirus und Coronavirus eine Vielzahl von Faktoren wie Haltungsbedingungen, Fütterung und Klima eine Rolle. Als infektiöser Durchfallerreger bei Kälbern ist in den letzten Jahren Cryptosporidium parvum (C. parvum) vermehrte nachgewiesen worden. Erreger also, die nicht auf Antibiotika – und seien sie noch so hoch dosiert – ansprechen.
Versuche an der Cornell Universität in den USA mit einem Pflanzenextrakt aus einer Oregano-Hybride mit Durchfallkälbern, bei denen Cryptosporidium parvum nachgewiesen wurde, zeigte bei der mit dem Pflanzenextrakt behandelten Kälbergruppe eine deutlich schnellere Besserung der Symptome.