Milch biologisch oder konventionell: Kaum Unterschiede bei Fremdstoffen
Weihenstephan (aho) – Um eine Aussage zu den Fremdstoffgehalten in Milch aus biologischer bzw. aus konventioneller Erzeugung zu machen, wurden am Institut für Chemie und Physik der Universität Weihenstephan insgesamt neun wissen- schaftliche Publikationen zum Thema ausgewertet. Im einzelnen lagen Unter- suchungen zu folgenden Fremdstoffen vor: chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW), PCB’s, toxische Schwermetalle, Aflatoxin M1, Nitrat und Hemmstoffe. Die Zusammenfassung der Literaturdaten ergabt folgendes: Die bei den verschie- denen Fremdstoffen aufgezeigten Unterschiede zwischen der biologisch bzw. der konventionell erzeugten Milch sind fast immer gering, ganz selten signifikant und es kann somit nur von Tendenzen gesprochen werden. Bemerkenswert scheint die Tatsache, dass in der biologischen Milch manchmal sogar höhere Gehalte an einigen CKW (chlorierte Kohlenwasserstoffe) oder PCB (Polychlorierte Biphenyle) als in der konventionellen Milch ermittelt wurden; mögliche Ursachen, wie „mehr Milch aus mehr Grundfutterfläche“ oder geringerer Verdünnungseffekt in der biologischen Produktion werden hier diskutiert.
Die ermittelten Werte liegen fast ausnahmslos unter den zulässigen Höchstmengen. Die Untersuchungen liegen teilweise länger zurück und sie sind manchmal wenig aussagefähig (Anzahl der untersuchten Betriebe!); neuere vergleichende Untersuchungen oder auch über andere Fremdstoffe, wie z.B. über polychlorierte Dibenzodioxine und – furane (PCDD/PCDF) fehlen vollkommen.
Buchberger, J Fremdstoffe in Milch aus biologischer bzw. konventioneller Erzeugung – Literaturübersicht Residues in organically and conventionally produced milk – a review dmz – Lebensmittelindustrie und Milchwirtschaft 122 (2001) Nr. 23, S. 973-979