Verschärfter Strukturwandel: immer weniger Eiererzeuger
Münster (wlv) – In Deutschland ist die Zahl der meldpflichtigen Eier erzeugenden Betriebe nach Mitteilung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) im vergangenen Jahr spürbar gesunken. Die Zahl der Melder-Betriebe – mit mehr als 3.000 Legehennenplätze – verringerte sich laut Angaben der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) von Januar bis September 2002 gegenüber der gleichen Vorjahresperiode um 1,4 %. Speziell seit dem zweiten Quartal 2002 wurden weniger Betriebe von der offiziellen Eierproduktionsstatistik des Statistischen Bundesamtes erfasst. Im September 2002 waren es 1.287 Unternehmen und damit 35 weniger als zwölf Monate zuvor. Den deutlichsten Rückgang gab es in Nordrhein-Westfalen mit elf Betrieben. In Niedersachsen, dem Bundesland mit den meisten Eiererzeugern, fiel die Abnahme mit zwei Meldern unterdurchschnittlich aus. Zuwächse gab es auch, aber nur in den östlichen Bundesländern. So meldeten in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im Jahresvergleich jeweils zwei Betriebe mehr.
Sollte es nicht doch noch zu Nachmeldungen kommen, wäre die bundesweite Entwicklung nach Darstellung der ZMP als Anzeichen für einen verschärften Strukturwandel zu sehen. Angesichts des nationalen Verbots der Käfighaltung von Legehennen ab dem Jahr 2006 haben etliche Betriebe die Aufgabe der Eierproduktion angekündigt. In den Jahren 2000 und 2001 war die Anzahl der Melder recht stabil geblieben beziehungsweise hatte sogar leicht zugenommen. Zuletzt hatte sich Mitte der neunziger Jahre ein starker Strukturwandel in der Branche vollzogen. Von 1993 bis einschließlich 2001 gaben insgesamt rund 180 meldende Eierproduzenten auf. Von Januar bis August 2002 erzeugten die meldepflichtigen Betriebe insgesamt 6,687 Milliarden Eier; das waren weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode.