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Informationen zu Geflügelpest

(idw) – Nachdem in den Niederlanden und in Belgien die Geflügelpest grassiert, strahlt die Tierseuche möglicherweise jetzt auch nach Deutschland ein. Ein erster Verdachtsfall hat sich in einem Masthennenbetrieb im nordrhein-westfälischen Kreis Viersen nahe der niederländischen Grenze ergeben. Ein erster Schnelltest war positiv. Daraufhin wurden Untersuchungsproben am vergangenen Freitag, dem 9. Mai 2003, per Hubschrauber auf die Insel Riems zur Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere (BFAV) gebracht. Dort ist das Nationale Referenzlabor für Geflügelpest angesiedelt, das den Fall zurzeit abgeklärt.

Bislang ist erwiesen, dass es sich bei dem Virus um Influenza A vom Typ H7 handelt – und damit um den gleichen Erreger, wie er auch in den Niederlanden und Belgien aufgetreten ist. Geklärt werden muss aber noch der Grad der Pathogenität, denn er entscheidet darüber, ob es sich um Klassiche Geflügelpest handelt. In Deutschland wurden unterdessen alle Voraussetzungen geschaffen, auftretende Verdachtsfälle sehr schnell in den Untersuchungseinrichtungen der Länder überprüfen zu können.

Spezielle Form der Vogelgrippe

Die Geflügelpest, auch als „Klassische Geflügelpest“ oder „Hochpathogene Aviäre Influenza“ bezeichnet, ist seit 1878 bekannt. Sie verläuft sehr rasch als schwere Allgemeinerkrankung, es können zwischen 80 und 100 % der Tiere innerhalb weniger Tage sterben. Betroffen sind vor allem Hühner (Masthähnchen und Legehennen) sowie Puten. Auch andere Geflügel- und Vogelarten wie Perlhühner oder Fasanen können sich anstecken. Enten erkranken seltener und weniger schwer, können aber das Virus weiter verbreiten. Der Erreger wird mit allen Körperflüssigkeiten und besonders mit dem Kot ausgeschieden. Die Krankheit ist hoch ansteckend und wird sehr leicht von Tier zu Tier oder durch kontaminierte Zwischenträger, auch durch Personenverkehr, verbreitet. Die Klassische Geflügelpest ist eine schwere Form der aviären Influenza, die durch hochpathogene Virusstämme vom Subtyp H5 oder H7 hervorgerufen wird. Diese Erreger besitzen besondere, genetisch festgelegte krankmachende Eigenschaften, an denen sie erkannt und in Labortests nachgewiesen werden können. Viele andere Influenzaviren, die bei Geflügel und Vögeln vorkommen, verursachen in der Regel nur milde Krankheitsformen, die seuchenrechtlich eindeutig von der Geflügelpest abgegrenzt werden. Neben der Klassischen Geflügelpest gibt es die „Atypische Geflügelpest“ oder „Newcastle Krankheit“. Die klinischen Symptome ähneln sich – daher auch die Bezeichnung -, die Krankheit wird aber durch ein anderes Virus ausgelöst.

Vorkommen in Europa

Am 28. Februar 2003 wurde in den Niederlanden zunächst in der Provinz Gelderland, später auch in Limburg Geflügelpest festgestellt. Insgesamt wurden bisher 250 Ausbrüche bestätigt. Mehr als 25 Millionen Tiere sind verendet oder wurden getötet, um der Seuche Einhalt zu gebieten. Auch in Belgien im Grenzgebiet zu den Niederlanden sind mittlerweile 9 Geflügelbestände betroffen. Dort werden die gleichen strikten Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt wie in den Niederlanden. Generell ist Geflügelpest in Europa sehr selten. Der letzte Ausbruch war 1999/2000 in Italien, verursacht durch ein zunächst gering pathogenes Influenzavirus, das seine krankmachende Wirkung während der Vermehrung in großen Wirtschaftsgeflügelbeständen sprunghaft steigerte. Im Verlauf des Seuchenzuges verendeten mehr als 14 Millionen Tiere bzw. mussten getötet werden. Das Virus ist mit dem jetzt in den Niederlanden nachgewiesenen Erreger nicht identisch. Wildvögel gelten als natürliches Reservoir der Geflügelpestviren bzw. ihrer gering pathogenen Vorläufer. Deshalb hat die EU im vergangenen Jahr beschlossen, ein umfangreiches Untersuchungsprogramm finanziell zu fördern, in dem Wildvögel, insbesondere auch Zugvögel, intensiv untersucht werden. Auch die BFAV auf der Insel Riems beteiligt sich an diesem Programm.

Kaum Gefahr für Verbraucher

Infektionen mit Influenzaviren des Geflügels führen bei anderen Tierarten und beim Menschen nur sehr selten zu einer Erkrankung. Es gibt jedoch Berichte aus Hongkong über Einzelerkrankungen bei Menschen durch Influenzaviren, die vom Geflügel stammen. Auch in den Niederlanden wurden Krankheitsfälle beobachtet. Mehr als 80 Beschäftigte, die intensiven Kontakt mit kranken oder toten Tieren hatten, bekamen Bindehautentzündung, einige hatten auch leichte grippeähnliche Symptome. Ein Tierarzt ist an den Folgen einer Lungenentzündung verstorben. Die Influenzaviren sind nicht mit den Erregern verwandt, die die Lungenkrankheit SARS auslösen. Die derzeit vor allem in China und angrenzenden ostasiatischen Staaten grassierende Atemwegserkrankung wird nach den bisherigen Untersuchungen von einem Coronavirus hervorgerufen, das zu einer völlig anderen Familie von Viren zählt. Um Erkrankungen vorzubeugen sollten sich alle, die in Kontakt mit krankem Geflügel kommen, vor einer Infektion schützen. Geeignet ist Schutzkleidung sowie das Tragen von Schutzbrille, Mund- und Nasenschutz sowie Handschuhen. Das Infektionsrisiko durch den Genuss von Eiern oder Geflügelfleisch ist dagegen als extrem niedrig anzusehen, da Fleisch und Eier infizierter Tiere nicht in den Handel gelangen. Außerdem sind Influenzaviren sehr leicht durch Hitze zu inaktivieren. Erhitzte oder gekochte Lebensmittel sind deshalb als unbedenklich hinsichtlich einer Influenzavirus-Übertragung anzusehen.

Informationsdienst Wissenschaft – idw – – Pressemitteilung Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BMVEL, 12.05.2003

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