Situation bei der Geflügelpest spitzt sich zu
Leer (aho) – Die Geflügelpest wird immer bedrohlicher, nachdem inzwischen Verdachtsfälle auch die deutsch-niederländische Grenze überschritten haben. Es gelte darum weiterhin, alle Kontakte zu meiden, die die Gefahr eines weiteren Geflügepestausbruchs vergrößern können, sagt Dr. Franz Efkes, Leiter des Veterinäramtes des Landkreises Leer.
Geflügelausstellungen und Flugveranstaltungen mit Tauben bleiben vorerst untersagt. Für den Verkauf von Geflügel per Verkaufsfahrten gilt, dass nur vorbestelltes Geflügel mitgeführt und ausgeliefert werden darf. Darüber hinaus ist der Herkunftsbestand innerhalb von 24 Stunden vor Antritt der Fahrt tierärztlich klinisch zu untersuchen.
Sobald ein so genannter „begründeter Verdachtsfall“ auftreten sollte, müssten die Einschränkungen weiter verschärft werden, um auch den Personenschutz zu erhöhen. Kontaktpersonen, die mit dem Erreger direkt in Berührung kommen, müssen in der Regel zwar mit nur leichten Verlaufsformen einer menschlichen Erkrankung rechnen, vor allem Augenbindehautentzündungen gehören dazu. Wenn es aber zu Mischinfektionen zum Beispiel mit Grippe- und Geflügelpestviren kommt, sind schwerere Verlaufsformen nicht auszuschließen.
Sobald die Gefahr besteht, über einen an Geflügelpest erkrankten Bestand direkt mit dem Virus Kontakt zu bekommen, sind umgehend Vorsorgemaßnahmen einzuleiten. Mit einer rechtzeitigen Grippeschutzimpfung könnte eine mögliche Mischinfektion mit Grippe- und Geflügelpestvirus verhindert werden. In jedem Fall wird dann eine Beratung durch das hiesige Gesundheitsamt oder den Hausarzt empfohlen. Personen, die mit infiziertem Geflügel umgehen, sollten zusätzlich immer eine dichte Schutzbrille und einen wirksamen Atemschutz tragen.