Backhaus: Schweineproduktion schöpft Potenziale nicht aus
Rostock (aho) – Im Bereich der Schweineproduktion schöpft die heimische Land- und Ernährungswirtschaft erhebliche Möglichkeiten für die tierische Veredelung nicht aus, sagte der Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei, Dr. Till Backhaus (SPD), am Donnerstag zur Eröffnung des 4. Wilhelm-Stahl-Symposiums zum Thema „Effiziente Produktion mit gesunden Tieren“ in Rostock. „Dies ist aber für den Erhalt und für die Entwicklung des ländlichen Raumes von elementarer Bedeutung, vor allem in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage und angesichts der aktuellen Arbeitslosenstatistik“, betonte Minister Backhaus. Schwierigkeiten für die Ausdehnung der Schweineproduktion lägen nicht nur bei den hohen Anforderungen an die Produktion sondern auch in der gespaltenen gesellschaftlichen Akzeptanz. „In Mecklenburg-Vorpommern, einem traditionellem Agrarland, ist die Akzeptanz so weit gesunken, dass die Haltungsdichte inzwischen weniger als ein Drittel des Bundesdurchschnitts erreicht“, sagte der Minister. Er betonte jedoch, dass für eine nachhaltige und umweltverträgliche Tierproduktion Anforderungen erfüllt werden müssen. Dazu zählen u.a. die Berücksichtigung des natürlichen Verhaltens der Nutztiere, eine regionale Produktion, um lange Tiertransporte zu vermeiden und das Seuchenrisiko zu vermindern, die Gesundheit der Tiere möglichst ohne Antibiotika zu erhalten sowie Auswirkungen auf die Umwelt weitestgehend zu minimieren. Zur dauerhaften Sicherung des Vertrauens in das Lebensmittel müsse dem Verbraucher Transparenz gewährleistet werden und zwar sowohl in der Produktion des landwirtschaftlichen Betriebes als auch in den vor- und nachgelagerten Bereichen der Handelsketten. „Eine Konsequenz aus den Erfahrungen in der Vergangenheit kann nur sein, ein wirksames Sicherungssystemsystem über die gesamte Fleischkette aufzubauen“, sagte der Minister. In Mecklenburg-Vorpommern unterziehen sich inzwischen mehr als 100 landwirtschaftliche Betriebe der Prüfung nach dem System „Qualität und Sicherheit“. Auch die drei größten Futtermittelhersteller haben sich dem QS-System angeschlossen, mit vier Schlacht- und Zerlegebetrieben sind 95 Prozent der Landeskapazität abgedeckt, bei der Verarbeitung werden 75 Prozent erreicht.