Kaiserschnitt: Nur jede zweite Kuh wird wieder tragend
Zürich (aho) – Bei der Abwägung, ob bei einer Kuh aufgrund einer Geburtsstörung ein Kaiserschnitt durchgeführt werden soll, spielen die weiteren Nutzungsaussichten eine zentrale Rolle. In einer retrospektiven Studie haben Veterinärmediziner von der Klinik für Fortpflanzungsmedizin der Universität Zürich mögliche Einflussfaktoren auf die Fruchtbarkeitsaussichten nach einem Kaiserschnitt untersucht. In den Jahren 1998, 1999 und im ersten Halbjahr 2000 wurde bei 207 Kühe ein Kaiserschnitt durchgeführt. 68 Prozent der wiederbelegten Tiere, bei denen ein lebendes Kalb entwickelt wurde, wurden erneut tragend. War das Kalb bereits tot, wurden nur noch 46 Prozent erneut trächtig. Somit waren insgesamt 59 Prozent der wiederbelegten Kühe erneut tragend. 2.5 Prozent von diesen abortierten. Auch das Auftreten einer Nachgeburtsverhaltung (Retentio secundinarum) oder einer Gebärmutterentzündung (Endometritis) hatte einen Einfluss auf die spätere Fruchtbarkeit, da nur 30 Prozent der Kühe, die an einer Gebärmutterentzündung erkrankten, wieder tragend wurden. Die Endometritis-Erkrankungsrate war doppelt so hoch, wenn ein totes Kalb entwickelt wurde, als nach der Entwicklung eines lebenden Kalbes.
D. Gschwind, M. Hässig, U. Bleul Retrospektive Studie der Fruchtbarkeitsaussichten bei Kühen nach Sectio caesarea Schweizer Archiv für Tierheilkunde, Seite 161 – 167, Band 145, 2003, Heft 4