Pferde vernachlässigt: Tiere werden dem Halter fortgenommen
Schwerin (aho) – Die Bild-Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe von Sonnabend, dem 24. Mai 2003, darüber, dass der Pferdehalter Jochen Köhler in Neubrandenburg seine Tiere offenbar über Jahre vernachlässigte. Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) hat davon mit Bestürzung Kenntnis genommen und dazu folgendes festgestellt: Das zuständige Veterinär- und Lebensmitteluntersuchungsamt (VLA) in Neubrandenburg war bereits am Freitag über den Fall informiert worden und hatte sofort gehandelt. Auch der im Text angesprochene Amtstierarzt Dr. Eckehard Wolf war unmittelbar aktiv geworden. Er hatte die Untersuchung der Pferde veranlasst sowie die Fütterung, Wasserversorgung und Aufsicht der Tiere sichergestellt. Ergänzend wird vorbereitet, dem Halter schnellstmöglich die Tiere fortzunehmen. „Gegen den Tierhalter wird ein Verbot der Haltung von Pferden ausgesprochen werden“, kündigt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) an. Dem VLA in Neubrandenburg ist die gesamte Pferdehaltung von Jochen Köhler seit 1996 mehrmals durch Verstöße aufgefallen. Verschiedene Auflagen und Verfahren waren die Folge. 2001 wurden dem Tierhalter bereits drei Tiere fortgenommen, da er die Tierschutzbedingungen nicht erfüllte. Es erfolgte im gleichen Jahr eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts einer Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, als zwei Pferde wegen zu später Inanspruchnahme tierärztlicher Hilfe eingeschläfert werden mussten. Die im Bericht erhobenen Vorwürfe, dass Tierkörper rechtswidrig auf dem Hof beseitigt wurden – Bild schreibt, dass ein verendetes Pferd unter einem Sandhaufen versteckt war – werden bestätigt. Die Exhumierung wurde auf VLA-Anordnung durchgeführt, das abschließende Ergebnis liegt noch nicht vor. Die Verfolgung und Ahndung der festgestellten Vergehen erfolgt durch das zuständige Veterinäramt der Stadt Neubrandenburg.