21. Vechtaer Veterinär-Symposium richtungsweisend
Vechta (bela-pharm) – Tierernährung und Tiergesundheit sind die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Tierproduktion. Aus diesem Grund haben die Tierarzneimittelfabrik bela-pharm GmbH & Co. KG als Hersteller und Anbieter von veterinärpharmazeutischen Spezialitäten und die Biochem GmbH als Anbieter von Additiven und Fütterungskonzepten für die Tierhaltung erstmalig gemeinsam Vertreter der Mischfutterindustrie und Veterinärmediziner zum 21. Vechtaer Veterinär-Symposium 2003 am 24.05.2003 eingeladen. So konnten Klaus Bergmann, geschäftsführender Gesellschafter des Vechtaer Unternehmens bela-pharm und Dr. Heiko Greimann, Geschäftsführer der Firma biochem aus Lohne rund 400 Teilnehmer zu der hochkarätig besetzen Tagung begrüßen. „Der Betrachtung aktueller gesetzlicher Rahmenbedingungen aus Sicht von Wissenschaft, Aufsichtsbehörden und Praktikern kommt gerade in heutiger Zeit eine enorme Bedeutung zu“, hob Klaus Bergmann hervor. „Daher soll diese Veranstaltung den multidimensionalen Austausch über die aktuelle Situation und Zukunftsperspektiven im Bereich Tierernährung und Tiergesundheit ermöglichen.“ Auch der Niedersächsische Minister für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Hans-Heinrich Ehlen unterstrich in seinem Grußwort die wesentliche Bedeutung dieses interdisziplinären Austausches. Prof. Dr. med. vet. Thomas Blaha von der Außenstelle für Epidemiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Bakum, stellte die Auswirkungen der 11. Novelle des Arzneimittelgesetzes auf die veterinärmedizinische Betreuung landwirtschaftlicher Tierbestände dar. Er betonte, dass durch die neuen gesetzlichen Regelungen ein enormer bürokratischer Mehraufwand entstehe. Dadurch bleibe effektiv weniger Zeit für die eigentliche tierärztliche Betreuung lebensmittelliefernder Tiere übrig. Darunter hätte letztendlich die Tiergesundheit zu leiden. Besonders landwirtschaftliche Klein- und Kleinstbetriebe seien nicht in der Lage, die entstehenden Mehrkosten aufzubringen und würden so von einer tierärztlichen Betreuung abgeschnitten. Blaha sprach sich dafür aus, die Abgabefristen für Arzneimittel flexibler zu gestalten und besser überprüfbare Kriterien, wie Weiterbildungs- oder Sachkundenachweise für Tierärzte und Landwirte, zur Sicherung einer fachlich qualifizierten Tierbetreuung einzuführen. Außerdem unterstrich Blaha die Notwendigkeit einer Harmonisierung der EU-Gesetzgebung. Dr. Hans-Henning Wendebourg beleuchtete den Problemkreis Fütterungsarzneimittel aus Sicht der Bezirksregierung Weser-Ems. Er beleuchtete die Anforderungen, die die Produktion von Fütterungsarzneimitteln in Mischfuttermittelbetrieben nach dem Arzneimittelgesetz mit sich bringt. Wendebourg stellte die Notwendigkeit hoher Standards für die Produktion von Fütterungsarzneimitteln heraus sowie die Etablierung fortschrittlicher Qualitätssicherungs- und Kontrollsysteme. Diese sollten langfristig durch entsprechende Stichproben sichergestellt werden. Dr. Heiner Enneking, praktischer Tierarzt der tierärztlichen Klinik Dres. med. vet. Bruns & Enneking aus Steinfeld, erläuterte Zukunftskonzepte für die tierärztliche Bestandsbetreuung. So müssten der Strukturwandel, der anhand von Zahlen aus dem Institut für Strukturforschung und Planung in agrarischen Intensivgebieten (ISPA) von Herrn Prof. Dr. Hans-Wilhelm Windhorst belegt werden könne, der Wettbewerbsdruck und der fehlende Nachwuchs in der Tierärzteschaft verstärkt berücksichtigt werden. Mit Blick auf die Zukunft bedeute dies vor allem, enger mit benachbarten Praxen zu kooperieren und die weitere Spezialisierung der Tierärzte anzustreben. In der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Wilhelm Windhorst machten Dr. Elke Kleiminger von der Bezirksregierung Weser-Ems und Bernhard Gr. Austing, geschäftsführender Gesellschafter der Josef Gr. Austing – Mischfutterwerk GmbH & Co. KG deutlich, wie wichtig eine praxisgerechte Umsetzung gesetzlicher Regelungen ist. Auch Dr. Jörg Baumgarte sprach sich als Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für einen konstruktiven Dialog aller Beteiligten aus. Nur so könne eine fachlich qualifizierte Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen erzielt werden. „Die Veranstaltung war ein voller Erfolg“, freute sich Klaus Bergmann. „Durch hochkarätige Referenten und engagierte Diskussionsbeiträge konnte das 21. Vechtaer Veterinär-Symposium einen wertvollen Beitrag zum fachlichen Austausch leisten.“