animal-health-online®
Redaktion Grosstiere

Zwischenablage01 powered by ...
T O P N E W S ►

EU-Erweiterung: Schweinebestand wächst um ein Viertel

(ZMP) – Mit der Erweiterung der Europäischen Union zum 1. Mai 2004 wird der EU-Schweinebestand um gut 32 Millionen Tiere oder rund 26 Prozent auf dann fast 154 Millionen Tiere wachsen. Durch den Beitritt zur EU dürfte der Agrarsektor der Beitrittsländer einen gewaltigen Strukturwandel erleben: Viele Kleinbetriebe werden die Schweineproduktion voraussichtlich aufgeben. Die einzigen Exportländer auf dem Schweinefleischsektor sind Polen und Ungarn. Alle anderen Länder produzieren vorerst nur für den Eigenbedarf oder sind sogar Importeure. Dennoch wird sich mit der EU-Erweiterung wahrscheinlich ein zusätzlicher Preisdruck auf dem europäischen Schweinefleischmarkt aufbauen. Für die deutsche Fleischwarenindustrie sehen Marktexperten gute Steigerungsmöglichkeiten beim Export von Fleischabschnitten und Nebenprodukten. Nach Öffnung der EU-Grenzen und Wegfall der Zölle dürften polnische Fleischvermarkter zwar zusätzliche Absatzmärkte in Italien und Spanien suchen, und sicherlich werden auch viele polnische Schweine in grenznahen Regionen Ostdeutschlands geschlachtet und zerlegt, die in den Beitrittsländern gemästeten Schweine haben im Schnitt aber hohe Schlachtgewichte von über 100 Kilogramm und einen niedrigen Magerfleischanteil. Wahrscheinlicher ist es daher, dass die ungarischen und polnischen Exporteure ihre Absatzbemühungen auf den russischen und osteuropäischen Markt konzentrieren werden. Dort würden sie dann allerdings mit deutschen Exporteuren konkurrieren.

Kleinbetriebe überwiegen

In den Beitrittsländern Estland, Lettland, Litauen, Polen, Ungarn, der Slowakischen und der Tschechischen Republik sowie Malta und Zypern werden Schweine überwiegend in Kleinstbetrieben gehalten. Die marktfähige Produktion übernehmen aber hauptsächlich Großbetriebe, die in den osteuropäischen Ländern aus den früheren Produktionsgenossenschaften oder Staatsgütern hervorgegangen sind. Besonders in Ungarn, Tschechien und der Slowakei wird die Schlachtschweineerzeugung von solchen Großbetrieben dominiert. In Ungarn findet sich die Hälfte des gesamten Schweinebestandes in 800 bis 900 Großbetrieben; 1,2 Millionen Schweine oder fast ein Viertel des Gesamtbestandes werden in 350.000 Kleinstbetrieben gehalten, die jeweils nur bis zu fünf Tiere haben. Sehr uneinheitlich ist die Struktur in Polen: Die Hälfte der polnischen Schweinehalter, das sind rund eine Million Bauernhöfe, hat weniger als zehn Schweine. Diese Strukturen belasten nicht nur die Logistik- und Transportkosten der Schlachtbetriebe, sie behindern auch die Bereitstellung qualitativ einheitlicher Großpartien. Gegenwärtig laufen Bemühungen, in die veraltete und ineffiziente Schweineproduktion zu investieren, um wettbewerbsfähig zu werden. Oft fehlt es jedoch an Kapital. Der seit Jahren angestaute Investitionsrückstand kann trotz hoher Förderungen nicht so schnell aufgeholt werden. Vergleicht man das derzeitige Niveau der polnischen Schweineproduktion mit wichtigen deutschen Leistungsparametern, so besteht wohl noch ein Gefälle von etwa 20 Prozent.

Viele Schlachthöfe noch nicht EU-konform

In den Beitrittsländern gibt es erst sehr wenige EU-konforme Schlachthöfe. In Polen beispielsweise sind von rund 2.700 Schlachtbetrieben nur 20 EU-konform. Betriebe ohne EU-Zulassung dürfen aber nicht in die EU liefern, sondern nur nach Drittländern. Hierfür kann eine Übergangsfrist bis spätestens 2006 beantragt werden. An nationale Handelsketten, die den EU-Stempel verlangen, kann ebenfalls nicht geliefert werden. Da viele kleine Schlachthöfe nicht über die erforderlichen Finanzmittel verfügen, wird es auch in der Schlachtbranche zu einem Strukturwandel kommen. Die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel wird außerdem dazu führen, dass sich die Handelsketten leistungsfähige Lieferanten suchen werden, die imstande sind, große und einheitliche Partien auf westeuropäischem Niveau zu liefern. Die Schlachtschweinepreise entwickelten sich in den vergangenen Jahren in den Beitrittsländern ähnlich wie in der EU. Es gibt zwar noch Unterschiede zwischen den Ländern, mit Wegfall der nationalen Stützungsmaßnahmen dürften sie jedoch kleiner werden. In Polen und Ungarn verfolgen die Subventionen den Zweck, die Verluste der Schweinemäster bei den niedrigen Erzeugerpreisen auszugleichen. Derzeit liegen die Schlachtschweinepreise in Polen um zehn bis 15 Cent je Kilogramm Schlachtgewicht unter dem deutschen Niveau, in Ungarn dagegen sind die Preise aufgrund der Stützungsmaßnahmen um etwa 15 Cent je Kilogramm höher als bei uns. Offenbar ist eine rentable Schweineproduktion in Polen erst bei Preisen ab 1,44 bis 1,54 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht möglich.

Suche



Datenschutzerklärung

TOPIC®-Klauen-Emulsion und Gel: Bei Mortellaro Präparate ohne Wartezeit einsetzen! DSC_0014

Die Folgen der kastrationslosen Ebermast: Ungenießbares Eberfleisch stört das Vertrauen der Verbraucher

Fragen und Antworten zur 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes.

Antibiotikaverbräuche in Human- und Veterinärmedizin: Was ist viel & Und wer verbraucht "viel"?



Topic-Logo

tierbestand12-13

Penisbeißen in der Ebermast: ... sofort rausnehmen, sonst ist da die Hölle los! Penis_Zeller_Beringer_02

Das arttypische Verhalten der Eber sorgt für Unruhe in der Ebermast.



Bis zu 1 % ungenießbare Stinker: 24.000.000 kg Schweinefleisch in die Tonne?

Antibiotikaverbräuche in der Tierhaltung: Genau hinschauen lohnt sich

Tunnelblick: Stinkefleisch ist nicht das einzige Problem der Ebermast

Eberfleisch mit Geschlechtsgeruch: "Ich befürchte, dass der Fleischkonsum schleichend zurückgeht"


gesundheit


Isofluran-Gasnarkose
Ferkelkastration, Ebermast, Eberimpfung
Verbraucherschutz: Paratuberkulose & Morbus crohn
Toxoplasmose bei Schweinen, Geflügel und Menschen
Botulismus
Morbus Crohn durch Mykobakterien: Ein Verdacht wird zur Gewissheit
Topic®-Emulsionspray und Gel decken ab, lösen Verkrustungen, trocknen aus und sind gegen Bakterien und Pilze konserviert. Die Topic®-Produkte neutralisieren den tierspezifischen Eigengeruch und Gerüche von Entzündungssekreten z.B. beim Zwischenschenkelekzem, Sommerekzem, Kannibalismus, Mauke, Huf- oder Klauenveränderungen. Der versorgte Bereich wird so für Insekten (Fliegen) wenig attraktiv. Die Emulsion und das Gel können auch unter Verbänden und im Zwischenschenkelbereich von Kühen eingesetzt werden.

Zoonosen



Beliebte Beiträge



Morbus Crohn & ParaTb



Prof. Borody im Interview bei YouTube.