Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration: Wie andere Länder verfahren
(aid) – EU-weit werden verschiedene Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration diskutiert. In einigen Ländern wie Großbritannien, Irland, Dänemark, Spanien und Portugal wird eine Ebermast betrieben. Männliche, nicht kastrierte Schweine werden dort mit höchstens 80 Kilogramm geschlachtet, weil dann die Wahrscheinlichkeit von Geruchsabweichungen relativ gering ist. Um Schlachtkörper mit Ebergeruch zu vermeiden, sind Geräte am Schlachtband in der Erprobung, so genannte „elektronische Nasen“.
Eine weitere Alternative könnte die Immunokastration sein. Dabei wird durch die Verabreichung eines Eiweißstoffes die Bildung von Hormonen unterdrückt, die für die Hodenentwicklung verantwortlich sind. Es handelt sich um eine aktive Immunisierung wie bei einer Impfung. Der „Impfstoff“ wird zurzeit von Pfizer in Australien und Neuseeland vertrieben, ist in Europa jedoch noch nicht zugelassen. Ebermast und Immunokastration haben betriebswirtschaftlichen den Vorteil, dass Eber schneller wachsen und bessere Futterverwerter sind als kastrierte Tiere.
Beim so genannten Spermasexing wiederum werden die X- von den Y-Chromosomen getrennt, damit sollen nur weibliche Nachkommen erzeugt werden. Die Methode wird in der Rinderzucht erfolgreich angewendet, ist in der Schweinezucht jedoch noch nicht praxisreif.
Eine Reihe von Forschergruppen versucht die Zucht auf Schweine mit reduziertem Ebergeruch versuchen. Die Erblichkeit des Ebergeruchs ist hoch, eine züchterische Reduzierung des Geruchs kann außerdem zu langsamerem Wachstum und einer verminderten Fruchtbarkeit führen.
aid, Dr. Elisabeth Roesicke