BTV6 in den Niederlanden: Kreis Viersen gehört zur Kontroll-Zone
Viersen (aho) – In vier grenznahen Rinder-Betrieben in den Niederlanden ist am vergangenen Freitag erneut die Blauzungenkrankheit (BTV6) festgestellt worden. Das teilte das Kreisveterinäramt am Sonntag in einer Pressemitteilung mit. Gleichzeitig wurde verfügt, dass der Kreis Viersen zur Kontrollzone gehört. Damit verbunden sind Restriktionen für die rund 660 Betriebe und Tierbestände im Kreis Viersen mit Schafen, Ziegen oder Rindern. Auch private Halter sind betroffen. Ursache dieser neuen Ausbrüche ist jedoch ein anderer Infektionstyp als in den Blauzungenfällen seit Sommer 2006.
Der Kreis Viersen liegt innerhalb der Kontrollzone (150 Kilometer im Umkreis der Ausbruchsbetriebe). Die Kontrollzone umfasst fast das ganze Land Nordrhein-Westfalen (außer die Gebiete der Kreise Euskirchen, Siegen-Wittgenstein, Höxter und der kreisfreien Stadt Bonn) und den westlichen Teil des Landes Niedersachsen bis zum Gebiet der Stadt Bremen.
„Innerhalb des Gebietes dürfen die betroffenen Tierarten zwischen den Betrieben oder zum Schlachten transportiert werden, wenn die Tiere frei von klinischen Erscheinungen der Blauzungenkrankheit sind“, sagt Dr. Helmut Theißen, Amtstierarzt des Kreises Viersen. Aus diesem Gebiet dürften grundsätzlich keine Wiederkäuer verbracht werden, teilt Theißen mit. Ausnahmen seien möglich, es müssten jedoch amtliche Gesundheitszeugnisse auf dem Transport mitgeführt werden. Die in freie Gebiete zu transportierenden Tiere und die Transportfahrzeuge sind außerdem mit zugelassenen Mitteln gegen Insekten zu behandeln, heißt es aus dem Kreishaus.
Seit dem Sommer 2006 sowie im Verlaufe des Jahres 2007 sind auch im Kreis Viersen insgesamt 145 Ausbrüche der Blauzungenkrankheit – aber mit dem Serotyp 8 – festgestellt worden. Die wirtschaftlichen Schäden für die betroffenen Betriebe seien sehr hoch gewesen, sagt der Amtstierarzt. Zahlreiche Tiere hätten getötet werden müssen. . Seit Juni wurden die Schaf-, Ziegen- und Rinderbestände gegen den Serotyp 8 schutzgeimpft. „Seitdem sind keine weiteren Ausbrüche der Blauzungenkrankheit im Kreis Viersen festgestellt worden. Die Tiere sind jedoch nicht gegen den neuen in den Niederlanden diagnostizierten Serotyp geschützt. Im Falle der Einschleppung ist ein erheblicher Schaden für die hiesigen Bestände nicht auszuschließen“, erklärt Dr. Helmut Theißen.