BTV6: Sperrmaßnahmen im Kreis Wesel
Wesel (aho) – In den Niederlanden sind in den letzten Tagen mehrere Fälle der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 6 aufgetreten. Die Krankheitsfälle der letzten beiden Jahre wurden durch den Typ 8 verursacht. Gegen den Virustyp 8 wurde 2008 eine groß angelegte und erfolgreiche Impfkampagne durchgeführt. Gegen den Virustyp 6 steht zurzeit kein Impfstoff zur Verfügung.
Um die Ausbruchsbetriebe in den Niederlanden mussten großräumige Sperrzonen eingerichtet werden, die weit in das Bundesgebiet hineinragen und fast ganz Nordrhein-Westfalen umfassen. Der gesamte Kreis Wesel ist betroffen. Der nordwestliche Teil des Kreisgebietes (Teile von Xanten, Wesel, Schermbeck, Hamminkeln und Hünxe) liegt in einer 50-km Zone, das übrige Kreisgebiet in einer 150-km Zone um die nächstgelegenen Fälle in den Niederlanden.
Die Blauzungenkrankheit wird durch bestimmte blutsaugende Mücken übertragen (sogenannte Vektoren). Empfänglich sind Wiederkäuer, sowohl Hauswiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen als auch Wild wie Rehe oder Gehegewild. Die Mücken können durch eine Blutmahlzeit von bereits infizierten Tieren den Virus auf noch nicht infizierte Tiere übertragen.
Mit den Sperrmaßnahmen soll verhindert werden, dass infizierte Wiederkäuer in freie Gebiete verbracht werden und dort wieder selbst Ausgangspunkt für neue Fälle werden. Da das Risiko mit der Entfernung von den Seuchenherden abnimmt, gelten für die 50-km Zone strengere Vorschriften als für die außerhalb davon gelegenen Gebiete.
Die Grenze zwischen den beiden Zonen im Kreisgebiet hat der Kreis nach den Vorgaben des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in einer Allgemeinverfügung festgelegt, die ab Montag, 27.10.2008, in Kraft tritt.