Thüringen: Ministerium empfiehlt weiter die Blauzungen-Impfung
Erfurt (aho) – Nunmehr hat sich die Mehrheit der Länder gegen das Votum Thüringens und der Empfehlung des Friedrich-Loeffler-Instituts für eine künftig freiwillige Impfung gegen die Blauzungenkrankheit ausgesprochen. Jeder Tierhalter kann somit ab dem Jahr 2010 selbst entscheiden, ob er seine Tiere impfen lassen möchte.
Die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert, erklärte hierzu: „Wenn die für Blauzungenkrankheit empfänglichen Tiere ab dem nächsten Jahr nicht mehr verpflichtend flächendeckend geimpft werden, ist aufgrund des Nachwuchses nicht geimpfter Tiere mit einem erheblichen Anstieg von Neuerkrankungen zu rechnen. Damit verbunden können erhebliche wirtschaftliche Schäden sowie Leiden der erkrankten Tiere auftreten. Ich appelliere daher an alle Halter von Rindern, Schafen und Ziegen, freiwillig ihre Tiere durch den Hoftierarzt impfen zu lassen. Der Impfstoff ist aufgrund der o. g. Ergebnisse der Impfung hochwirksam und schützt die Tiere zuverlässig vor einer Infektion.“
In Thüringen wurden in den Jahren 2008 und 2009 eine flächendeckende Impfung der Rinder, Schafe und Ziegen gegen die Blauzungenkrankheit durchgeführt. Jährlich wurden ca. 315.000 Rinder, 264.000 Schafe und 19.000 Ziegen durch die Tierärzte geimpft. Dadurch gelang es, die Zahl der Ausbrüche von 124 (2007) auf 2 Fälle (2009) zu senken. Damit konnte die Wirksamkeit der Impfung deutlich demonstriert werden, so das Ministerium in einer Mitteilung.
Der Ausstieg aus der Pflichtimpfung hat bei Tierärzten, Verbänden und im Viehhandel Kopfschütteln ausgelöst. Sie appellieren an die Landwirte, ihre Tiere weiter impfen zu lassen. So weist die Rinder-Union West darauf hin, dass für den Export von Zuchtrindern in Drittländer und weitere wichtige Abnehmerländer die Impfung weiterhin zwingende Voraussetzung ist.
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