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Dioxine im Fettgewebe von Schweinen: Abhängigkeit von der Belastung des Futters untersucht

(aid) – Hauptaufnahmequelle für Dioxine sind tierische Lebensmittel. Wie Dr. Ulrich Wehr vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bei der 64. Tagung der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie berichtete, stammen durchschnittlich 46 Prozent der Dioxine aus Milch und Milchprodukten und 33 Prozent aus Fleischerzeugnissen. Wehr und weitere Wissenschaftler von der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie dem Helmholtz Zentrum München (Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt) untersuchten, inwieweit Dioxinrückstände im Schweinefett mit der Belastung des Futters in Verbindung stehen. Dazu wurden drei Gruppen mit je acht abgesetzten Ferkeln über elf Wochen mit unterschiedlichen Dioxin-Konzentrationen von einem bis 100 Nanogramm pro Kilogramm Futter gefüttert und mit einer Kontrollgruppe verglichen. Bei den Dioxinen handelte es sich um eine Mischung aus verschiedenen polychlorierten Dibenzo-p-dioxinen (PCDD) und Dibenzofuranen (PCDF). Anschließend wurden alle Gruppen über zehn Wochen mit unkontaminiertem Futter versorgt. In regelmäßigen Abständen wurden unter Narkose subkutane Fettproben entnommen und mittels hochauflösender Gaschromatographie (HRGC) und hochauflösender Massenspektrometrie (HRMS) auf Dioxine untersucht. Dabei zeigte sich, dass am Ende der Dioxin-Fütterungsperiode bei allen drei mit Dioxinen gefütterten Tiergruppen Rückstände im Fettgewebe nachgewiesen werden konnten. Bei der Gruppe, die 100 Nanogramm Dioxine pro Kilogramm Futter erhielt, waren es rund 190 Pikogramm pro Gramm Fettgewebe. Am Ende des Versuchszeitraums konnten in allen Gruppen nur noch rund 20 Prozent der Dioxine gefunden werden. Wehr führt dies zum Teil auf eine Zunahme des Fettgewebes zurück: Sein Anteil habe sich verdreifacht. Es seien aber nicht nur die relativen, sondern auch die absoluten Dioxin-Gehalte zurückgegangen, was einerseits eine Metabolisierung andererseits eine Umverteilung in andere Kompartimente des tierischen Körpers vermuten lasse. Wehr berichtete weiter, dass sich die Tiere während des gesamten Versuchszeitraumes völlig unauffällig verhalten hätten, die Tageszunahmen hätten bei allen Gruppen um 800 Gramm gelegen. Auch aus dem Blutbild hätte man nicht auf eine Dioxinbelastung schließen können. Er stellte fest: „Selbst der aufmerksamste Landwirt hat keine Chance, eine Dioxinbelastung in dieser Größenordnung zu erkennen.“ Auch wenn der Dioxingehalt im Futtermittel im Frühstadium der Ferkelmast knapp über dem gesetzlichen Grenzwert liege, müsse daraus nicht zwangsläufig ein erhöhter Dioxingehalt im tierischen Gewebe zum Zeitpunkt der Schlachtung folgen. Die gewonnenen Daten sollen in ein Rechenmodell einfließen, das im Rahmen einer Risikobewertung zum möglichen Übergang von Dioxinen aus dem Futter in Schweinefleisch eingesetzt werden kann. Wehr merkte weiterhin an, dass die in den Untersuchungen eingesetzten Kontaminationsdosen gewählt wurden, um den Übergang von Dioxinen vom Futter in tierische Lebensmittel exemplarisch zu prüfen. Die natürliche Hintergrundbelastung an Dioxinen liege dabei sowohl für Futtermittel als auch für Schweinefleisch weit unterhalb der oben aufgeführten Konzentrationen. Dies zeige sich auch an den Ergebnissen der amtlichen Dioxinuntersuchungen in Futter- und Lebensmitteln, die im Rahmen des vorbeugenden Verbraucherschutzes am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit risikoorientiert durchgeführt würden.

aid, Dr. Ute Zöllner

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