Probleme schon vor der Impfung: Blauzungenimpfung nicht für Aborte und Erkrankungen verantwortlich
Zürich/Bern/Lindau (aho) – Schweizer Veterinärmediziner haben untersucht, ob die im Jahr 2009 durchgeführte Impfung gegen die Blauzungenkrankheit für Aborte und Erkrankungen verantwortlich sind. Die Experten prüften dabei die Plausibilität und den zeitlichen Zusammenhang der Ereignisse. Insgesamt konnten 58 Rinderaborte sowie verschiedene Erkrankungen auf Bestandesebene abgeklärt werden. Da sich eine Impfung als Abortursache nicht direkt nachweisen lässt, wurden nachgewiesene Abortursachen vor und nach der BT-Impfung miteinander verglichen. Hierbei zeigten sich keine Unterschiede, so dass die BT-Impfung selber nicht verantwortlich gemacht werden konnte. Auch bei den Erkrankungen konnten die Experten keinen Zusammenhang mit der Impfung erkennen. Oft waren die Probleme schon vor der Impfung im Bestand vorhanden. Bestandesprobleme sind ein multifaktorielles Geschehen, wobei es nicht in jedem Fall einfach war, den Einfluss der BT-Impfung auf das beklagte tiergesundheitliche Problem einzuschätzen, so die Experten in einer Publikation.
Tschuor A., Kaufmann Th., Strabel D., Hässig M.,
Abklärung von Aborten und anderen tiergesundheitlichen Problemen beim Rind im Zusammenhang mit der Blauzungenvirus-Impfung 2009
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 2010 (152) 11: 501-506
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