Märkische Oderzeitung: Brandenburger Landwirtschaftsministerium hält BSE-Tests für überflüssig
Frankfurt/Oder (aho/lme) – Das brandenburgische Landwirtschaftsministerium hält BSE-Tests bei geschlachteten Rindern für überflüssig. Hans-Rüdiger Schubert, Abteilungsleiter Landwirtschaft im Infrastrukturministerium, hält die Untersuchungen darüber hinaus für zu teuer, wie die Chefredaktion der Märkischen Oderzeitung mit Hinweis auf ihre Sonnabendausgabe verbreitete.
Auch der Bauernbund verlangt ein Ende der Untersuchung auf den sogenannten „Rinderwahn“. Dem Verbraucher müsse klar gemacht werden, dass nie Gefahren für den Menschen bestanden, sagte Geschäftsführer Reinhard Jung dem Blatt. Nach 20 Millionen Tests gebe es keine Hinweise, dass die extrem seltene Krankheit auf dem Nahrungsweg übertragbar sei. Die deutschen Rinderzüchter würden nach wie vor 20 Prozent weniger Rindfleisch verkaufen als in den 1990er-Jahren.
Laut Umweltministerium entfielen seit Einführung der regelmäßigen Tests von 413 BSE-Fällen in Deutschland 17 auf Brandenburg. Seit 2007 gab es keinen BSE-Fall mehr in der Bundesrepublik. Bislang wurden in Brandenburg rund 300.000 Tests durchgeführt. Die Kosten betrugen zunächst 20, später 12,62 Euro je Test.
Verbraucherschutzministerin Anita Tack (Linke) verwies gestern darauf, dass die Abschaffung der Tests europaweit geregelt werden müsste. Michael Luthardt (Linke) will an den Tests festhalten. Man müsse die Feuerwehr nicht abschaffen, nur weil es lange nicht gebrannt habe, sagte er dem Blatt. Die SPD-Abgeordnete Kerstin Kircheis betonte, die Verbraucher seien sensibilisiert, man solle sie nicht erneut verunsichern.
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