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BVD: Pflichtuntersuchungen bei Kälbern erfolgreich gestartet

(LUA) – Eine folgenreiche Infektionskrankheit soll aus den Rinderställen vertrieben werden: Seit Januar 2011 müssen bundesweit alle neugeborenen Kälber innerhalb ihrer ersten sechs Lebensmonate auf das Virus der Bovinen Virusdiarrhoe (BVD) untersucht werden. Bei rund 160.000 Kälbern, die jedes Jahr in Rheinland-Pfalz geboren werden, eine gewaltige Herausforderung für die Veterinärverwaltungen im Land, die Landwirte, die Tierseuchenkasse und das Landesuntersuchungsamt (LUA).

BVD ist mit hohen wirtschaftlichen Verlusten verbunden (siehe Hintergrund 1). Bricht sie in einem Bestand aus, entsteht je nach Betriebsgröße ein Schaden von bis zu 20.000 Euro. Das Ziel der Pflichtuntersuchungen ist, so genannte persistent (dauerhaft) infizierte Rinder möglichst frühzeitig zu erkennen und aus den Beständen zu entfernen, damit sie die Krankheit nicht weiter verbreiten.

Zwischenbilanz für Rheinland-Pfalz: Im ersten Quartal des Jahres wurden im LUA mehr als 32.000 Tiere auf BVD untersucht – das sind etwa 90 Prozent der in diesem Zeitraum geborenen Kälber. Bisher konnten aufgrund dieser Untersuchungen in 109 Beständen 185 dauerhaft infizierte Tiere entdeckt und entfernt werden.

Dieser gelungene Start ist eine Gemeinschaftsleistung: Die Veterinärverwaltungen haben frühzeitig die Initiative ergriffen und die Tierhalter über das Verfahren informiert. Die Landwirte wiederum haben sich die ungewöhnliche Art der Probenahme (siehe Hintergrund 2) schnell und sicher angeeignet und müssen – dank stark automatisierter Probenerfassung und -bearbeitung im LUA – nicht länger als zwei, maximal drei Arbeitstage auf ihr Ergebnis warten. Zudem erleichtert ihnen eine finanzielle Unterstützung der Tierseuchenkasse den Einstieg in die BVD-Bekämpfung.

Hintergrund 1: Was ist BVD?

Die Bovine Virusdiarrhoe (BVD) wird durch ein Virus der Gattung Pestivirus hervorgerufen. Sie wird durch direkten Kontakt der Tiere untereinander oder indirekt über kontaminiertes Futter, Wasser oder Gerätschaften übertragen. Bei Tieren mit funktionierendem Immunsystem verläuft die Infektion in der Regel ohne erkennbare klinische Symptome; gelegentlich werden Durchfall und grippeähnliche Erscheinungen beobachtet. Bei einer Infektion mit einem besonderen BVD-Virustyp ist die Erkrankung mit massiven Blutungen verbunden und verläuft meist tödlich.

Besonders gravierend ist die Infektion des Fetus in der Gebärmutter trächtiger Tiere. Die Folgen können Aborte oder die Geburt missgebildeter Kälber sein. Wird der Fetus im ersten Drittel der Trächtigkeit infiziert, erkennt sein noch nicht ausgereiftes Immunsystem das Virus nicht als körperfremd und bildet keine körpereigene Abwehr aus. Folge: Die Tiere bleiben dauerhaft (persistent) infiziert. Sie scheiden das Virus lebenslang in hohen Dosen aus und tragen so zur Verbreitung des Erregers im Bestand bei. Nach einer weiteren Infektion mit dem Virus der BVD erkranken sie an der Mucosal Disease (MD) und sterben in der Regel innerhalb weniger Tage.

Hintergrund 2: Wie funktioniert die BVD-Untersuchung?

Die Lösung steckt in der Ohrmarke, die jedes neu geborene Kalb bekommt. Die eigens dafür konstruierte Stanze, mit der die Ohrmarke ans Kälberohr geknipst wird, presst automatisch ein winziges Stückchen Gewebe in ein Metallröhrchen. Durch eine Plastikkappe gegen Einflüsse von außen geschützt, kommt das Röhrchen in einer Versandtasche per Post ins LUA. Die für die Untersuchung und Befundmitteilung erforderlichen Daten stecken in den Barcodes auf den Ohrstanzen und werden im Labor eingescannt.
Bis zu 1.000 Proben am Tag können auf diese Weise untersucht werden. Ob ihre neu geborenen Kälber mit BVD infiziert sind oder nicht, bekommen die Tierhalter nicht schwarz auf weiß, sondern sie müssen sich in eine bundesweite Datenbank einloggen. Dort hinterlegen die Sachverständigen des LUA ihre Ergebnisse. Auch die Veterinärämter haben Zugriff und können prüfen, wie es um die Tierbestände in ihrem Beritt bestellt ist.

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