Kreis Gütersloh: Geflügelgrippe noch nicht überwunden
Gütersloh (aho) – Im Kreis Gütersloh wurden wieder zwei Geflügelhaltungen entdeckt, die mit dem H7N7-Influenzavirus infiziert sind. Es handelt sich nach Mitteilung der Abteilung Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des Kreises Gütersloh um einen Betrieb in Rheda-Wiedenbrück-Lintel und einen in Rietberg-Westerwiehe. Der Betrieb in Lintel mit 5400 Legehennen liegt unweit eines Putenmastbetriebs, bei dem die Geflügelgrippe ebenfalls nachgewiesen worden war. Der Betrieb in Westerwiehe mit rund 20.000 Junghennen und Gänsen liegt in nicht allzu großer Entfernung eines Bestands auf Paderborner Gebiet, in dem die Geflügelgrippe nachgewiesen worden war.
In Lintel wurde bereits im Laufe des Donnerstagabends mit der Tötung der Tiere begonnen, in Westerwiehe im Laufe des Freitags. In Rietberg-Bokel konnte unterdessen mit Wirkung zum Donnerstag, 23. Juni, das Sperrgebiet aufgehoben werden. Dort war am 27. Mai die Geflügelgrippe nachgewiesen worden. Auch die Aufhebungsuntersuchungen in den Beständen in diesem Sperrgebiet waren alle negativ.
Das Sperrgebiet im Bereich Rheda-Wiedenbrück-Lintel bleibt nach dem erneuten positiven Fund bestehen. In Rietberg-Westerwiehe wird das groß-flächige Sperrgebiet deutlich verkleinert. Lediglich um den Hof mit den 20.000 Junghennen und Gänsen und um die beiden Bestände, in denen am 7. und 9. Juni die Geflügelgrippe nachgewiesen worden war, bleibt das Sperrgebiet bestehen. Grundsätzlich weist die Abteilung daraufhin, dass die Aufstallpflicht weiterhin für jegliches Geflügel in allen fünf südlichen Kommunen des Kreises gilt.
Insgesamt ist damit bisher in zehn Stallungen (neun Betriebe) die leichte Form (Low Pathogenic Avian Influenza, kurz LPAI) der Geflügelgrippe nachgewiesen worden. Mit der heute (Freitag) folgenden Bestandstötung erhöht sich die Zahl der getöteten Tiere auf über 90.000. Sperrgebiete und die konsequente Tötung infizierter Bestände sind die einzigen Mittel, die erfolgversprechend sind bei der Eindämmung der Geflügelgrippe, so der Kreis in einer Presseinformation..
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Eckard Wendt, AGfaN e.V.
So bitter das behördliche Vorgehen in diesem Fall niedrigpathogener Vogelgrippe (H7N7) auch durch die Keulungen sein mag: Es ist gut, daß die alte Mähr von den ach so gefährlichen Wildvögeln (ironisch bereits als Piepmatz-Hypothese durch den Kakao gezogen) strapaziert wurde. Wahrscheinlicher ist nämlich die Verbreitung durch systemimmanente Vektoren wie gemeinsam genutzte Gerätschaften (unzureichend oder aufgrund schlampiger Vorgehensweise gar nicht desinfizierter Transportbehälter sowie Fahrzeugverkehr) und von Stall zu Stall eilende Veterinäre sowie Berater. Es fragt sich hier nur noch die Frage, wie lange es noch dauern wird, bis dies auch offen zugegeben wird.
Jun 24th, 2011
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