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Bundestierärztekammer entsetzt: Betäubung gehört in Tierärztehand! Alternative zur Kastration längst vorhanden

btk_logoBerlin (aho) – Mit Entsetzen hat die Bundestierärztekammer (BTK) heute auf die Aufweichung der Betäubungsreglung in Entwurf des neuen Tierschutzgesetzes reagiert. Eigentlich sollte ein erneuertes Tierschutzgesetz den Tieren mehr Schutz garantieren – doch die Novelle verkam nach Urteil der BTK immer mehr zu einer Farce, denn selbst die wenigen verbliebenen Verbesserungen sind mittlerweile vom Tisch: So soll der umstrittene Schenkelbrand von Pferden erlaubt bleiben, und ein Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration von 2017 auf das Jahr 2019 verschoben werden.

Nun platzt der Bundestierärztekammer allerdings der Kragen, denn statt mehr Tierschutz droht „von hinten durch die kalte Küche“ sogar eine Verschlechterung für die Tiere:
Die ab 2019 vorgeschriebene Betäubung bei der Ferkelkastration und beim Schenkelbrand von Pferden soll in Zukunft aus Kostengründen auch Tierhaltern und Landwirten erlaubt sein. Bisher ist eine Betäubung bei schmerzhaften Eingriffen nach Paragraph 5 Abs.1 Satz 2 des Tierschutzgesetzes ausschließlich von einem Tierarzt durchzuführen. Und das ist auch gut so, denn nur ein Tierarzt kann diese aufgrund seiner intensiven Ausbildung fachlich korrekt ausführen. Schließlich stellt die Betäubung von Tieren einen massiven Eingriff in ihr Nervensystem dar, der immer risikobehaftet ist. Und sie soll natürlich auch wirken!

Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer: „Dem Tierschutz wird hier ein Bärendienst erwiesen. Es wäre besser, ganz auf diese schmerzhaften und chirurgischen Eingriffe zu verzichten.“

Momentan, so Mantel, gibt es keine praktikablen und vor allem schnell und ausreichend wirksamen Schmerzmittel, die vom Landwirt bedenkenlos angewendet werden können. „Verfügbare lokal aufzubringende Präparate für die Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration wirken erst nach einigen Minuten. Bei den großen Beständen wird aber im Akkord kastriert, das heißt, die Tiere wären im Regelfall bei dem Eingriff überhaupt nicht betäubt. Und auch der Schmerz nach der Operation wird nicht gelindert, das ist eine grobe Täuschung“, kritisiert Mantel.
Die Bundestierärztekammer appelliert darum an die Vernunft der verantwortlichen Politiker: „Ein solch schwerwiegender Eingriff in die tierärztliche Zuständigkeit für die Betäubung darf mit Blick auf die Folgen für den Tierschutz kein Schnellschuss sein! Gerade im Hinblick auf unausgegorene Themen wie die Ferkelkastration sollte der Gesetzestext noch einmal überdacht werden“, so Mantel in einer Pressemitteilung.

Alternativen zur Kastration von Ferkeln längst vorhanden

Mit der Ebermast und der Impfung gegen Ebergeruch sind schon heute erprobte und zeitgemäße Alternativen zur Kastration vorhanden, die sowohl dem Tierwohl, der Lebensmittelsicherheit als auch der Fleischqualität (Geruchsfreiheit von Eberfleisch) Rechnung tragen, so die Bundestierärztekammer in einer Stellungnahme. Da die Kastration von Ferkeln EU-weit verboten wird, ist es aus Sicht der BTK nicht nachvollziehbar, dass der chirurgische Eingriff mit Betäubung weitergeführt werden soll.

4 Comments, Comment or Ping

  1. Ich bin entsetzt.

  2. Bianca Witt

    Was du nicht willst das man dir tut…das füg auch keinem anderen zu.

    Wie kann man nur Babys betäubungslos im Akkord kastrieren? Und das ist auch noch legal, das muss man sich mal vorstellen. Ich schäme mich für alle Menschen, die damit kein Problem haben!

  3. Als Veganer verstehe ich die Sucht nach Fleisch der meisten Menschen nicht. Alles Leiden dieser Welt hätte ein Ende, würde niemand mehr Fleisch und Tierprodukte verzehren. Der Fleischesser kriegt Scheuklappen aufgesetzt, Ihm entgehen ganze Welten der Ernährungsmöglichkeiten. Es ist eine Schande, dass da auch die Politik mitspielt, anstatt für eine gesunde Volksernährung zu sorgen. Der Fehlglaube, Fleisch sei gesund und Fleischesser gehören zur gehobenen Klasse, endet in nie dagewesenen Katastrophen, die absehbar sind aber immer noch ignoriert werden.

  4. Gast

    „Alles Leiden dieser Welt hätte ein Ende, würde niemand mehr Fleisch und Tierprodukte verzehren.“

    Das glaube ich jetzt nicht… Lesen sie sich ihre Texte lieber noch einmal durch bevor sie sie posten. Und sie schreiben von „Scheuklappen“…

Reply to “Bundestierärztekammer entsetzt: Betäubung gehört in Tierärztehand! Alternative zur Kastration längst vorhanden”

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