Mehr Kontrolle bei erhöhtem Risiko: Risikoorientierte Überwachung und Beratung in der Tiermedizin
Hannober (TiHo) – Die Gesundheitsüberwachung und Beratung, die im Verantwortungsbereich von Veterinärmedizinern liegt, wie beispielsweise die Lebensmittelüberwachung, basiert auf komplexen Systemen. Zur Erfassung und Weitergabe von Informationen werden Monitoring- und Surveillance-Systeme (MOSS) eingesetzt. Dieser sogenannten risikoorientierten Überwachung liegt dabei grundsätzlich die Idee zugrunde, dass Betriebe, bei denen ein größeres Risiko vorliegt, häufiger beprobt werden. Das können beispielsweise landwirtschaftliche Betriebe sein, in denen vermehrt Krankheitsfälle auftreten. So sollen Mängel schneller erkannt und eingedämmt werden. Ziel ist es, die Sicherheit von Futtermitteln und Lebensmitteln zu steigern, den Medikamenteneinsatz zu reduzieren und die Gesundheit der Tiere und den Tierschutz zu verbessern.
Am Freitag, 8. Februar 2012 findet von 9.00 bis ca. 16.30 Uhr an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover im Institut für Pathologie, Bünteweg 17, das Seminar Veterinary Public Health zum Thema Risikoorientierte Überwachung und Beratung – methodische und inhaltliche Strategien statt.
Die Planung von Überwachungssystemen sowie deren Nutzung erfordert eine Vielzahl von Kompetenzen und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das Seminar Veterinary Public Health widmet sich im Jahr 2013 diesem Themenkomplex vor dem Hintergrund der praktischen Umsetzung:
- Welche Konzepte der risikoorientierten Planung und Auswertung gibt es?
- Welche methodischen Aspekte müssen beachtet werden?
- Welche praktischen Beispiele gibt es in den verschiedenen Anwendungsbereichen der Tierseuchenüberwachung, der Futtermittel- oder der Schlachttier- und Fleischuntersuchung sowie im Tierschutz?
- Wie sehen die Entwicklungsperspektiven in Deutschland und in Europa aus?
Programm
Gerhard Greif, Hannover:
Begrüßung
Hans-Herrmann Thulke, Leipzig:
Orientieren an Risiken – Konzepte und Herausforderungen
Marcus Doherr, Bern:
Stichprobenplanung und Auswertung von risikoorientierten Untersuchungen
Truls Nesbakken, Oslo:
A risk-based meat inspection system including the whole meat chain – a future dream or reality?
Diana Meemken, Hannover/Bakum:
Risikoorientierte Schlachttier- und Fleischuntersuchung – Deutsche Ansätze
Thomas Richter, Nürtingen:
Risikoorientierung im Tierschutz
Hans Schenkel, Hohenheim:
Beiträge der Futtermitteluntersuchung zur Risikobewertung
Josef Schulte-Wülwer, Meppen:
Absicherung der Schweinebestandsgesundheit durch regelmäßiges Gesundheitsmonitoring – Erfahrungen aus fünf Jahren Ferkelscreening
Albert Groenveld, Borken:
Risikoorientierte Klassifizierung von Schweinebeständen für die Tierseuchenkasse?
Bernd Appel, Berlin:
Zukünftige Entwicklungen aus Sicht der amtlichen Überwachung und Risikobewertung
Verleihung des Konrad Bögel-Nachwuchsförderpreises für veterinärmedizinische Epidemiologie und Veterinary Public Health
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