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Aflatoxin-Höchstwertüberschreitungen in serbischem Futtermais: Kontrollen am Anfang der Futtermittelkette unverzichtbar

mais_01.jpgBonn (DVT) – Wie das niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz heute gemeldet hat, gibt es Höchstwertüberschreitungen von Aflatoxin B1 in Mais serbischer Herkunft. Dazu nun Informationen und Einschätzungen des Deutschen Verbandes Tiernahrung e. v. (DVT):

Ende 2012 wurde eine größere Schiffsladung Mais serbischer Herkunft von einem Importeur über die Weserhäfen nach Deutschland eingeführt. Der Großteil dieser Partie befindet sich noch an Umschlagsplätzen und konnte blockiert werden, nachdem die überhöhte Belastung festgestellt wurde. Diejenigen Mengen, die an Futtermittelhersteller und Händler/Speditionen ausgeliefert worden sind, werden derzeit wieder von den landwirtschaftlichen Betrieben zurückgerufen und entsprechend entsorgt.

Die Ware war auch bereits Ende 2012 stichprobenweise untersucht worden, diese Ergebnisse waren den Futtermittelherstellern vorgelegt worden. Dabei waren Belastungswerte deutlich unter den Höchstwerten festgestellt worden. Die zwischenzeitlich vorliegenden Eingangsprüfungen der Anlieferungen bei den Futtermittelherstellern zeigten eine große Schwankung der Belastung, die bis zu dem von den Behörden nun festgestellten Spitzenwert reicht (in der Höhe von 0,200 mg/kg). Diese Streuung ist offenbar dem Umstand geschuldet, dass die Kontamination im Fall von Mykotoxinen nicht gleichmäßig über die Ware verteilt ist, sondern „nesterweise“ auftritt.

Qualitätssicherung und Kontrollen

Aflatoxin ist ein bekannter unerwünschter Stoff (Schimmelpilzgift), auf den Futtermittel regelmäßig kontrolliert werden, vor allem in Richtung Milch. Die Untersuchung auf Mykotoxine stellt einen festen Bestandteil der Rohwarenkontrollen und der Mischfutterkontrollen im Rahmen der Überwachung auf unerwünschte Stoffe dar. Allein bei den im QS-System dokumentierten Eigenkontrollen der Wirtschaft werden jährlich etwa 2.500 Futtermittelproben auf Aflatoxin untersucht. Auch die amtliche Futtermittelkontrolle hat beispielsweise im Jahr 2011 etwa 1.800 Untersuchungen auf Aflatoxin durchgeführt. Darunter waren 28 Proben mit einem erhöhten Aflatoxin-Gehalt, wobei nur bei zwei Proben Getreide auffällig war.

Die gefundene Belastung ist für den Rohstoff Mais nach Einschätzung des DVT ungewöhnlich und hat offenbar mit der außergewöhnlichen Witterungssituation des Sommers 2012 zu tun. Die teilweise hohen Aflatoxin-Belastungen bei diesem serbischen Mais sind sehr überraschend und waren so bisher nicht im Mais bekannt.

Der Vorfall zeigt wieder einmal, dass Futtermittelkontrollen vor allem dann sinnvoll sind, wenn sie bereits am Anfang der Kette in ausreichendem Umfang, hinreichender Verlässlichkeit und mit risikoorientierter Probenahmetechnik stattfinden. Auch die Verantwortlichkeit für die Futtermittelsicherheit muss beim Inverkehrbringer ansetzen. Spätere Kontrollen beim Futtermittelhersteller sind zwar ebenfalls unerlässlich, können aber solche Defizite am Anfang der Kette nur unvollständig kompensieren.

Weitere Hintergrundinformationen

Der größte Teil der Körnermaislieferungen für Futtermittel stammt aus Deutschland. Darüber hinaus werden nennenswerte Mengen aus Südamerika importiert. In jüngster Zeit kommen auch Maislieferungen aus Ost- und Südosteuropa. Eine genaue Quantifizierung nach Herkünften ist nicht möglich.

Wie sind die Vorschriften?

Die Richtlinie 2002/32/EG regelt die Höchstgehalte an unerwünschten Stoffen in der EU. Einzelwerte siehe nachstehende Tabelle als Auszug aus Anhang I der Richtlinie:

Aflatoxin B 1

Futtermittel-Ausgangserzeugnisse 0,02 mg/kg

Ergänzungsfuttermittel und Alleinfuttermittel 0,01 mg/kg

ausgenommen:

— Mischfuttermittel für Milchrinder und Kälber, Milchschafe und Lämmer, Milchziegen und Ziegenlämmer, Ferkel und Junggeflügel 0,005 mg/kg

— Mischfuttermittel für Rinder (außer Milchrindern und Kälbern), Schafe (außer Milchschafen und Lämmern), Ziegen (außer Milchziegen und Ziegenlämmern), Schweine (außer Ferkeln) und Geflügel (außer Junggeflügel) 0,02 mg/kg

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Hier geht es zum Programm (PDF)

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