Unwissenheit tötet: Zwei hochtragende Rinder vergiftet
Berumbur (aho) – Aufgrund von Unwissenheit sind vermutlich heute Morgen zwei Rinder auf einer Weide in Berumbur (Altkreis Norden) verendet. Drei Kinder hatten von einem Haufen mit Strauchgut, der zwecks Strauchabfuhr aufgeschichtet war, Zweige von Taxussträuchern genommen und auf eine Weide geworfen. Die drei Jungen wollten die Tiere lediglich mit den grünen Zweigen füttern. Sie wussten offensichtlich nicht, dass sie die Tiere damit vergiften. Die Polizei möchte in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Eibengewächs um eine typische Giftpflanze handelt.
Hintergrund
Die Eibe ist tödlich giftig für Pferde, Rinder und Kühe, Schafe, Ziegen, Schweine, Katzen und Hunde, Nager, wie Hasen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen, Ratten, Mäuse und für Vögel. Es kommt immer wieder vor, dass Weidetiere Grünschnitt von Eiben fressen. Die Folgen sind fatal. Vergiftungserscheinungen sind Speichelfluss, die Tiere haben Schaum vor dem Maul, weiterhin starke Entzündung von Magen und Darm, Krämpfe, Durchfall oder auch Verstopfung, ferner Blasenentzündung verbunden mit zuerst starkem, später vermindertem Harndrang, Taumeln, Herz- und Kreislaufkollaps und Atemlähmung. Die Vergiftungserscheinungen treten wenige Stunden bis zwei Tage nach der Aufnahme der Pflanzen auf. Bereits 100 bis 200 g Eibennadeln können ein Pferd umbringen, bei einem ausgewachsenen Schwein wirken schon 75 g tödlich. Auch Rinder und Schafe werden immer wieder Opfer der Unachtsamkeit von Gartenbesitzern. Bei Rindern soll das Fressen von 0,5 bis 5 Kilo Eibennadeln eine Vergiftung auslösen können.
Alle Teile der Eibe sind für Menschen und Tiere giftig, besonders hoch ist die Giftkonzentration in älteren Nadeln. Der gefährlichste Giftstoff ist das Taxin B, ein chemisch kompliziert aufgebauter Stoff, der zu Atemlähmung in Verbindung mit Herzstillstand führt. Gelegentlich werden auch plötzliche Todesfälle beschrieben. Die Therapiemöglichkeiten sind gering, da die Tiere meistens die tödliche Dosis an Nadeln und Zweigen auf einmal fressen.
Die Eibe ist ein bis zu 15 m hoher immergrüner Nadelbau, der auch als Strauch vorkommt. Aufgrund ihres attraktiven Aussehens wird die Eibe häufig in Gärten und Vorgärten als Ziergehölz oder Hecke angepflanzt. Charakteristisch für die Eibe sind die Früchte. Der holzige, schwarzbraune Samen wird von einem fleischigen, scharlachroten Samenmantel umhüllt, der wie eine Beere aussieht und zwischen dem dunklen Grün der Nadeln leuchtet. Eine Verwechslung der Eibe mit Nadelbäumen ist möglich.
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