Angebliche Tötung überzähliger Ferkel bisher nicht klar belegt
Schwerin (aho) – Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) hat wegen der angeblich ungerechtfertigten Tötung von „überzähligen Ferkeln“ in Ferkelerzeugerbetrieben der niederländischen Straathof-Gruppe in Alt Tellin und Medow die Generalstaatsanwaltschaft in Rostock eingeschaltet. Die Ermittler sollen prüfen, ob gegen den Tierschutz verstoßen wurde. Backhaus reagiert damit auf einen Bericht des ARD-Magazins Report Mainz. Der legt nahe, dass in mindestens einem Betrieb der auch in Mecklenburg-Vorpommern Ferkel „ohne vernünftigen Grund“ getötet wurden.
In dem Bericht wird nicht dokumentiert, ob tatsächlich dauerhaft zu große Würfe geboren werden. Zudem wird ein und die selbe Bildsequenz von der Tötung von Ferkeln wiederholt, womit vermutlich eine Routine dieser Maßnahme suggeriert werden soll. Auch die Aufnahmen aus einem Kadavercontainer eines Sauenbetriebes, der angeblich mehrere Tausend Sauen hält, zeigen keinen auffällig hohen Anteil toter Saugferkel. Dem Veterinäramt des Landkreises Vorpommern-Greifswald liegen nach Medienberichten auch keine Hinweise vor, dass auf den Straathof-Betrieben Ferkel „ohne vernünftigen Grund“ getötet werden. „Das betrifft unseres Wissens nur missgebildete und unterentwickelte Tiere“, wird Veterinäramtsleiter VD Dr. Holger Vogel am Donnerstag in der Schweriner Volkszeitung zitiert.
Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. gibt in einem Merkblatt Empfehlungen zum Töten von Nutztieren durch Halter und Betreuer.
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